Am Donnerstag um 18.45 Uhr (RTL plus) kommt es im London Stadium zum Showdown um den Einzug ins Viertelfinale der Europa League: Freiburg oder West Ham United, einer wird es werden. Für die Breisgauer, die das Hinspiel 1:0 gewannen, wäre ein Weiterkommen historisch. SC-Coach Christian Streich spricht von einem „ganz großen Spiel“. Und schon am Sonntag ist Spitzenreiter Leverkusen zu Gast.
Mit dem wichtigen 2:1 beim VfL Bochum im Rücken (dem ersten Bundesliga-Sieg seit fünf Spielen) reist der SC Freiburg in die englische Hauptstadt. „Jetzt haben wir einen großen Abstand. Das gibt uns Luft. Jetzt gehen wir heim und dann haben wir ein ganz großes Spiel für uns in London“, sagte der 58-jährige SC-Trainer nach dem Auswärtsdreier in der Bundesliga.
Historische Chance
Sollte den Freiburgern am Donnerstag tatsächlich ein Weiterkommen gelingen, wäre das historisch: Noch nie stand der SC im Viertelfinale eines europäischen Wettbewerbs. Die Ausgangslage nach dem 1:0-Sieg am vergangenen Donnerstag ist gut. „So liegt der Druck bei West Ham. Sie müssen erstmal ein Tor aufholen. Und wir können mit jedem Tor, das wir schießen, das Tor ein bisschen weiter aufschlagen Richtung Viertelfinale“, sagt SC-Kapitän Christian Günter
„Wir gehen mit breiter Brust da hin, aber mit dem Bewusstsein, dass es ein sehr schweres Spiel wird.“ Günter hatte die erste Auswärtsfahrt nach London währen der Gruppenphase aufgrund seiner Verletzung noch verpasst.
Auch personell hat sich die Lage beim Sport-Club vor der historischen Chance deutlich entspannt. „Es kommen immer mehr zurück. Es wird immer breiter. Das ist enorm wichtig“, sagt Günter. „Gerade die Jungs, die im Hinspiel reingekommen sind, haben es sehr gut gemacht“, sagt der Linksverteidiger und erwähnt beispielhaft Siegtorschütze Michael Gregoritsch, der auch in Bochum erneut traf sowie Florent Muslija. Dieser wäre in Bochum aufgrund seiner guten Entwicklung sogar beinahe in der Startelf gestanden, verriet SC-Trainer Streich.
Die Freiburger Chancen gegen den Premier-League-Verein stünden laut Innenverteidiger Matthias Ginter 50:50. „Das wird ein hartes Spiel, ähnlich wie am Donnerstag. Wir wissen wie es dort ist. Wir haben es aber jetzt gegen West Ham um einiges besser gemacht als noch in der Gruppenphase.
Das hilft uns und gibt uns Mut“, so Ginter. Gleichwohl hätten die Engländer „eine sehr, sehr hohe individuelle Qualität und im Heimspiel natürlich einen Vorteil. Aber wir haben ein Tor Vorsprung und versuchen unsere Chance zu nutzen“, so der Weltmeister.
Streich fordert Präsenz
SC-Trainer Christian Streich hält sich mit Prognosen für die Partie allerdings noch zurück. „Die Perspektive ist, dass wir eine Chance haben. Wieviel Prozent, weiß ich nicht. Ich will nicht orakeln. Aber es wird ein gnadenlos hartes Spiel“, sagt der SC-Trainer, der davon ausgeht, dass West Ham versuchen werde, „ein brutales Tempo zu gehen“.
Für seine Mannschaft heißt das: „Wir dürfen uns nicht erdrücken lassen. Wir müssen eine hohe, hohe Präsenz haben im Zweikampfverhalten. Sie werden alles einsetzen.“ Hinzu komme die Atmosphäre auf dem Platz, die Streich zufolge ein ganz spezielle werden könnte. „Es wird kein ganz so freundliches Spiel werden. Davon gehe ich aus. Sie werden alles in die Waagschale werfen. Aber wir auch.“