Mit einem Heimspiel gegen Reutlingen und einem neuen Quarterback-Coach starten die Footballer der Freiburger Turnerschaft am Sonntag (15 Uhr) in die Drittligasaison. Stattfinden wird das Spiel im Seeparkstadion. Die Mannschaft von Gray Levy, der in sein letztes Jahr als Cheftrainer der Sacristans geht, will auch in diesem Jahr um den Aufstieg mitspielen.
Es wird lila am Sonntag im Freiburger Seeparkstadion. Beim sogenannten „Purple Bowl“ treffen mit Gastgeber Freiburg und dem SVV Reutlingen die beiden Mannschaften aufeinander, die die Farbe lila in ihren Vereinsfarben tragen. Dass das Spiel aufgrund der Baustelle im FT-Sportpark (mehr dazu unter diesem Link) im Freiburger Westen ausgetragen wird, muss für die 1844-Footballer kein Nachteil sein: „Logistisch ist es für uns eine Herausforderung, weil wir das ganze Equipment dort hinbringen müssen. Aber wir hoffen, dass am Sonntag ein paar neugierige Menschen im Seepark unterwegs sein werden, die sich unser Spiel anschauen möchten“, sagt Sacristans-Pressesprecher Jochen Kern.
Die Mannschaften
Beim Purple Bowl treffen die Mannschaften aufeinander, die in der Vorsaison bis zum letzten Spieltag um den Aufstieg mitspielten. Reutlingen war in der Pole Position, verlor aber das entscheidende Spiel gegen Fellbach, so dass Alberhausen den Meistertitel holte und aufstieg. Freiburg wurde Zweiter und möchte auch in diesem Jahr oben dran bleiben. „Wir arbeiten auf die 2. Bundesliga hin. Ob das schon in diesem Jahr ist oder im nächsten Jahr, wird sich zeigen“, sagt Kern. Headcoach Gray Levy, der nach der Saison endgültig in die USA zurückkehren wird, nimmt das Wort Aufstieg noch nicht in den Mund, sondern möchte „von Spiel zu Spiel“ schauen.
Die Vorbereitung
Vor allem das zweite Trainingslager der Sacristans Anfang April in der Sportschule Albstadt fiel aus Sicht von Levy ernüchternd aus: „Wir waren unterbesetzt und hatten zu viele verletzte Spieler. Wir müssen jetzt schauen, wie wir genug Spieler auf das Feld bekommen, um ein Footballspiel zu bestreiten“, so Levy. Aufgrund der vielen Ausfälle hinke das Team im Vergleich zur Vorsaison hinterher, so der US-Coach. Vor allem die Abgänge von Micha Henssler, Rico Blass, Jannik Arnold und die Langzeitverletzung von Janik Diels fallen ins Gewicht. „Da sind vier erfahrene Receiver, die uns in der Offense wegfallen“, sagt Kern.
Die Entwicklung
Gerade im Hintergrund passiert derzeit viel bei den Messdienern der FT: Ein neuer Ticket-Onlineshop ist gestartet. Dazu haben die Footballer mit der Firma Lexware einen neuen Hauptsponsor für sich gewinnen können und weitere Sponsoren an Land gezogen. Auch das Rahmenprogramm an den Spieltagen wurde ausgebaut: So können die Zuschauer am Sonntag im Seepark schon ab 14 Uhr vor dem Spiel bei verschiedenen Mini-Spielen wie dem US-Freizeitspiel Corn-Hole mitmachen oder sich in der Halbzeitpause beim Football-Zielwerfen versuchen. Ein DJ sorgt dazu für die passende Musik. Das alles mit dem Ziel, mehr Zuschauer für ’Football made in Freiburg’ zu begeistern: „Wenn du in der 2. Bundesliga spielen willst, muss das Umfeld entsprechend groß sein“, sagt Kern.
Der Neuzugang
Mit dem 40-jährigen US-Amerikaner Durven Dawes hat die FT auch ihr Trainerteam verstärkt. Dass die Quarterbacks dadurch ihren eigenen Coach bekommen, ist ebenso Ausdruck der gestiegenen Ambitionen bei den Sacristans. „Seine Verpflichtung unterstreicht unseren Ansatz hier in Freiburg auf eine hochwertige und nachhaltige Ausbildung unserer Spieler zu setzen“, sagt Philipp Haase, Sportlicher Leiter Erwachsenensport. Dawes war zuletzt Headcoach der Gold Coast Stingrays in Australien.
Der Unterbau
Aufgrund der aktuell dünnen Personaldecke in der ersten Mannschaft muss sich Gray Levy personell bei der zweiten Mannschaft (Developement-Team) bedienen. „Die Spielerzahlen sind nicht ganz so wie wir uns das wünschen. Zehn Spieler mehr pro Team wären gut“, so Kern. Und auch der Unterbau spielt am Wochenende: Am Samstag um 12 Uhr die U19 und um 15.30 Uhr die Zweite Mannschaft – Gegner ist jeweils Aalen und gespielt wird im FT-Sportpark.
Der Jung-Nationalspieler
Ähnlich wie Sonntag-Gegner Reutlingen im Seeparkstadion setzt auch die FT vor allem auf Eigengewächse und einen lokal zusammengesetzten Kader. Mit der Folge, dass es hin und wieder Freiburger Talente in die deutsche Spitze schaffen – so wie aktuell der 14-jährige Bennet Arnold, der in den erweiterten U15-Nationalmannschaft-Kader Mixed berufen wurde. „Er trainiert teilweise schon bei der U19 mit“, so Jochen Kern. Die Entwicklung der 1991 gegründeten Sacristans schreitet also voran – und tritt mit dem Kickoff am Sonntag in ihre nächste Phase.