Im vorletzten Saisonheimspiel hat der SC Freiburg gegen den VfL Wolfsburg 1:2 verloren. Nach einer 1:0-Führung zur Pause gab der SC in Unterzahl das Spiel noch aus der Hand.
In einer ereignisreichen Partie verloren die Breisgauer gegen die Gäste aus Niedersachsen 1:2. Nach einer Roten Karte gegen Kilian Sildillia spielten die Hausherren rund eine halbe Stunde mit einem Mann weniger.
Ritsu Doan leitete in der 42. Minute die Führung ein, die durch ein Wolfsburger Eigentor fiel. Doans Querpass im VfL-Strafraum wurde entscheidend von Bornauw zum 1:0 für Freiburg abgefälscht. Neben Roland Sallai zählte der quirlige Doan im ersten Durchgang zu den auffälligsten Spielern im Freiburger Trikot. “Er ist in den letzten Wochen einer unseren Besten, wenn nicht sogar der Beste”, sagte SC-Verteidiger Lukas Kübler gegenüber Sky. Kübler musste für das Spiel aufgrund seiner fünften Gelben Karte aussetzen.
Ohne den verletzten Merlin Röhl, für den die Saison wegen eines Muskelfaserrisses im hinteren Oberschenkel vermutlich gelaufen ist, bestimmte Freiburg im ersten Durchgang die Partie. Unter anderem zweimal durch Michael Gregoritsch (5.+47. Minute) war die Streich-Elf drauf und dran ein weiteres Tor zu erzielen.
Im zweiten Durchgang wurde Wolfsburg besser. In der 63. Minute musste Sildillia schließlich vom Feld: Mit gestrecktem Bein und offener Sohle hatte er Paredes unterhalb des Knies getroffen. Schiedsrichter Frank Willenborg zeigte Rot. Es war bereits der zweite Platzverweis des jungen Franzosen im Freiburger Trikot nach Gelb-Rot in Dortmund im Februar 2023.
Die Gäste drückten nach der Roten Karte zunehmend aufs Freiburger Tor. Das 1:1 fiel durch Maximilian Arnold. Der VfL-Kapitän zirkelte einen direkt getretenen Freistoß unhaltbar für den an diesem Tag erneut gut parierenden SC-Torwart Noah Atubolu passgenau ins Freiburger Toreck (82).
Direkt danach hatte Sallai nach einem Foul von VfL-Keeper an Lucas Höler im Strafraum die Chance zur erneuten Freiburger Führung. Schiri Willenborg entschied nach Ansicht der TV-Bilder zugunsten der Hausherren auf Elfmeter. Der Ungar aber rutschte bei der Ausführung aus und setzte den Ball weit über das Tor von Koen Casteels (86.). “Null Vorwurf an Roland Sallai. Er rutscht aus und schießt sich praktisch selbst an. Das kann jedem passieren”, sagte SC-Kapitän Christian Günter.
Am Ende kam es für die Freiburger noch dicker: Maxence Lacroix gelang aus rund 25 Metern mit einem Sonntagsschuss, dem zweiten der Wolfsburger an diesem Tag, die späte 1:2-Führung (90.).
SC-Kapitän Christian Günter wollte die Unterzahlsituation nicht als einzige Begründung für die Niederlage gelten lassen: “Gefühlt hatte Wolfsburg außer den zwei Fernschüssen keine echte Torchance”, sagte er nach Spielende und lobte die Leistung seiner Mannschaft. “Das Spiel hätten wir nie und nimmer verlieren dürfen”, so Günter.
Auch Höfler ist gesperrt
In der Tabelle stehen die Freiburger wegen der gleichzeitigen Niederlage von Verfolger Augsburg weiterhin auf Platz sieben und sind damit auf Kurs Europapokal. Am kommenden Samstag (18.30 Uhr/Sky) ist der Sport-Club zu Gast beim 1. FC Köln. Neben Sildillia wird der SC dann auch auf Nicolas Höfler verzichten müssen, der gegen Wolfsburg seine zehnte gelbe Karte sah und damit in Köln gesperrt ist.