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Der Familienbund der Katholiken macht Lobbyarbeit für Familien

Familien haben es heute nicht leicht – der Familienbund der Katholiken möchte Verbesserungen in der Politik bewirken.

Familien stehen in der heutigen Zeit vor einer Vielzahl an Herausforderungen und nicht immer sind Hilfsangebote ausreichend. Der Familienbund der Katholiken möchte nicht nur unterstützen, sondern auch in der Politik die rechtlichen Grundlagen schaffen. Dr. Lucia Gaschick ist Referentin für Sozial- und Familienpolitik und Geschäftsführerin des Familienbundes der Katholiken in der Erzdiözese Freiburg. Im Gespräch berichtet sie über die drängendsten Probleme für Familien und die passenden Lösungsansätze dazu.


Welche Ziele verfolgt der Familienbund der Katholiken?

Gaschick: Wir setzen uns als eigenständiger, gemeinnütziger Verein für die Bedürfnisse und Rechte von Familien ein. Unser Team besteht aus einem Zusammenschluss von Ehrenamtlichen, die selbst minderjährige Kinder oder pflegebedürftige Eltern haben. Familien brauchen eine Lobby in der Politik – wir wollen Familien Gehör verschaffen. Dabei schauen wir, wo Familienfreundlichkeit fehlt, oder aufgrund welcher Probleme Familien nicht so zusammenleben und arbeiten können, wie sie es sollten. Kurz: Wir schauen auf das, was ihnen das Leben erschwert, und wollen es ändern.


Vor welchen Problemen stehen Familien im Großraum Freiburg?

Gaschick: Eines der größten Probleme seit Jahren ist bezahlbarer Wohnraum: Gerade Familien brauchen viel Platz. Aber auch die Kinderbetreuung ist seit einiger Zeit eine Herausforderung. So werden Betreuungszeiten gekürzt, es gibt immer weniger Erzieherinnen und Erzieher und die, die es noch gibt, sind ausgepowert. Für viele Familien ist die Betreuung ihrer Kinder nicht mehr gewährleistet. Dadurch leidet auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.


Wie wollen Sie dies lösen?

Gaschick: Wir verstehen uns als Lobby für die Familien – das bedeutet manchmal, dicke Bretter zu bohren. Wir machen uns gemeinsam mit Experten schlau, welches Problem das dringlichste ist und welche Lösungsmöglichkeiten es gibt. So erarbeiten wir einen Forderungskatalog und tragen diesen in die Politik. Wir treffen uns dafür mit den familienpolitischen Sprechern der großen Parteien im Landtag.

Außerdem gehen wir über den Landesfamilienrat: Hier sind viele große und auch kleine Akteure beteiligt, zum Beispiel der Kinderschutzbund oder die Caritas. Gemeinsam sind wir stark. Oft ist das Ganze aber auch Glückssache: Wir müssen auf offene Ohren stoßen und sind darauf angewiesen, dass uns die Menschen ansprechen und uns unterstützen, wenn sie Familien helfen wollen.

Ein großer Teil ist daher auch Öffentlichkeitsarbeit, zum Beispiel über die Presse oder soziale Medien. Wir suchen auch immer weitere Mitglieder und Unterstützer.

Erfolge erzielen konnten wir während der Corona-Pandemie, als wir uns dafür eingesetzt haben, dass Schulen und Kindergärten nicht zu lange ohne Alternativen geschlossen blieben, oder als wir mit Freiburger Familien vor dem Bundesverfassungsgericht für familienfreundliche Sozialversicherungsbeiträge geklagt haben und Familien jetzt deswegen weniger Pflegeversicherung zahlen.