Drei Jahre nach dem Wirbel um den „Bis Späti“, der im Stühlinger aufgrund von Anwohnerklagen schließen musste, gibt es in Freiburg einen neuen Spätkauf: Die “Goldelse” im Bermudadreieck, die neben Getränken und Snacks auch Dinge des täglichen Bedarfs anbietet. Von den Kunden wird das neue Angebot rege genutzt.
Was in Köln oder Berlin fester Bestandteil der Stadtkultur ist, ist in Freiburg nach wie vor eine Seltenheit, die für Aufsehen sorgt: Erst vor zwei Wochen ist der Spätkauf in der Universitätsstraße 15 eröffnet worden, und schon waren Reporter von SWR und der Badischen Zeitung vor Ort, um darüber zu berichten. Wie ungewöhnlich ein Späti für Freiburger Verhältnisse nach wie vor ist, zeigt auch das Feedback der Kunden: „Viele, die hierher kommen, bedanken sich richtig bei uns, dass wir hier eröffnet haben. Gerade in der Innenstadt hat so etwas ja noch gefehlt“, sagt Robin, 24, der im Späti arbeitet und hinter der Theke steht. Inhaber ist Diren Ilaf, ebenfalls 24 Jahre alt, der längere Zeit in Berlin gelebt hat und von dort die Idee nach Freiburg bringen wollte.
Offene Kommunikation
Die Goldelse ist nicht Freiburgs erster Späti, aber der erste direkt in der Innenstadt. Bislang gab es nur den „Späti Fourty Eight“ in der Habsburgerstraße unweit des Europaplatzes. Unter großem Trubel vor drei Jahren gescheitert war Freiburgs allererster Spätkauf, der „Bis Späti“ im Stadtteil Stühlinger. Anwohnerklagen hatten zu dessen Schließung geführt, begleitet von nächtlichen Chaos-Protesten auf dem Lederleplatz.
Der Späti im Bermudadreieck hat montags bis donnerstags sowie am Sonntag bis 24 Uhr, freitags und samstags bis 3 Uhr geöffnet. „Unser Ziel ist es, dass sich alle wohlfühlen“, sagt Robin. Probleme mit Lärm wolle das Team kommunikativ lösen und die Kunden darauf hinweisen, keine Flaschen oder Müll vor dem Späti liegen zu lassen und alkoholische Getränke nicht direkt vor dem Laden zu trinken. „Bisher kriegen wir das gut in den Griff“, so Robin.
Das Sortiment des freundlich gestalteten Ladens ist bunt gemischt: Neben Bier, Softdrinks, Wein, Snacks und frischem Kaffee gibt es auch Ungewöhnliches wie amerikanische Süßigkeiten und asiatische Fertigsuppen. „Wer möchte, kann sich die Suppen bei uns mit kochendem Wasser aufgießen“, sagt Robin. Hygieneartikel wie Toilettenpapier, Tampons, aber auch Schreibwaren gibt es. „Nur Zahnbürsten und Zahnpasta fehlen noch. Und wir sind auch offen für weitere Vorschläge“, so das Goldelse-Team.