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Beim SC Freiburg leitete Julian Schuster sein erstes Training als neuer Cheftrainer

Julian Schuster, neuer Cheftrainer des SC FreiburgDa ist er – der neue, alte Bekannte: Julian Schuster (rechts) und Jochen Saier im SC-Presseraum. Foto: Joers

Zeitenwende beim SC Freiburg: 4.500 Menschen verfolgen das erste Training unter dem neuen Cheftrainer Julian Schuster. Im Anschluss skizzierte der frühere SC-Kapitän seine Spielidee und wie er damit umgehen wird, dass er nun der Chef seiner einstigen Mitspieler ist.

Es ging viel um atmosphärische Dinge, als Julian Schuster sich am Sonntag das erste Mal in seiner neuen Rolle als Cheftrainer des SC Freiburg der Öffentlichkeit präsentierte. Die 4.500 Fans auf der Gegengerade des Europa-Park Stadions schauten ganz genau hin, als der frühere SC-Kapitän das erste Mal mit seiner Mannschaft den Rasen betrat. Unter gegenseitigem Applaus begrüßten sich Mannschaft und Fans, die mit der Sonne um die Wette strahlten. Rein stimmungstechnisch hätte Tag eins nach zwölfeinhalb Jahren Christian Streich nicht besser beginnen können.

Patrick Osterhage, Neuzugang vom VfL Bochum, sagte, er habe Schuster als „sehr aufgeräumt und sehr engagiert“ wahrgenommen: „Man sieht, dass er Bock hat auf die Saison.“

Die Frage „Wie wird das nun mit Schuster?“ war auch auf der ersten Pressekonferenz des 39-Jährigen ein ständiger Begleiter. An der Seite von Vorstand Jochen Saier ließ Schuster keinen Zweifel daran aufkommen, dass er sich die Sache mit dem Bundesliga-Cheftrainerjob reiflich überlegt hat. „Julian hat uns früh signalisiert, dass er sich das zu 100 Prozent zutraut“, berichtete Saier aus den Vertragsgesprächen. Und Schuster, seit 16 Jahren im Verein, sprach von einem „besonderen Tag“: „Ich freue mich, dass wir loslegen können.“

Die drei externen Neuzugänge (von links): Eren Dinkçi (Heidenheim), Jannik Huth (Paderborn) und Patrick Osterhage (VfL Bochum). Foto: Joers

Seine Spielidee skizzierte er dann in groben Zügen: „Egal was wir tun: Es geht immer ums Zusammensein“. Natürlich sei er „ein Fan davon, absolut hoch zu pressen“. Weil das aber nicht immer möglich sein werde, müsse das Team – wie in der Vergangenheit – flexibel reagieren können. „Der Maßstab ist, dass wir für denjenigen Optionen bieten, der den Ball hat“, so Schuster. Zielstrebigkeit und Variabilität seien das Ziel. Außerdem wolle der frühere Freistoßspezialist einen Schwerpunkt auf Standardsituationen legen, „dass wir da unsere Qualität beibehalten“, so Schuster.

Vieles wird anders werden unter dem neuen Trainer – aber irgendwie auch nicht, denn man kennt sich: Gleich mit acht SC-Profis (Gulde, Günter, Lienhart, Höfler, Höler, Grifo, Ginter, Kübler) kickte Schuster noch zu seinen aktiven Zeiten. Nun ist er ihr Chef. Ein Problem? Nein, sagt Schuster: „Das Allerwichtigste ist mir, dass wir offen und ehrlich miteinander sind. Wenn mich etwas bewegt, spreche ich das mit den Jungs an. Das erwarte ich auch von ihnen, dass wir diesen Austausch haben.“ Den einen oder anderen Scherz der Spieler habe er sich aber schon anhören dürfen: „Du oder Sie?“, wie spricht man den Coach jetzt an? Eine knifflige Frage eben. „Das darf auch so sein“, sagt Schuster über die Frotzeleien der Spieler. „Das Wichtigste ist, dass die Jungs ein Gefühl dafür haben, wann der Schusti beiseite geschoben wird, und wieder der Trainer im Vordergrund steht“. Saier bestätigte, dass diese Fragen im Vorfeld von Schusters Verpflichtung auch intern diskutiert worden seien: „Nahbar zu sein, und trotzdem entscheidungsstark, das war uns schon wichtig“, so Saier.

Jochen Saier äußert sich zu möglichem Sallai-Wechsel

Personell kündigte der Vorstand dann noch weitere Neuzugänge an. „Es ist kein Geheimnis, dass wir auf den offensiven Positionen noch was suchen. Wir arbeiten daran.“ Und Saier sagte auch, dass der abwanderungswillige Ungar Roland Sallai „Thema einer Veränderung“ sei. Immerhin: Einen neuen Chefcoach haben sie schonmal beim SC.

Julian Schuster leitete am Sonntag sein erstes SC-Training als neuer Cheftrainer. Foto: Joers