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Freiburg in den Top Ten der digitalen Städte: So smart wie noch nie

Die Stadt Freiburg ist Vorreiter bei der DigitalisierungFreiburg ist der Spitzenreiter unter den Städten in Baden-Württemberg, was die Digitalisierung angeht – und deutschlandweit sogar in den Top Ten. Foto: Joers

Freiburg gehört zu den zehn am besten digitalisierten Städten in ganz Deutschland. Das geht aus dem jährlichen Smart City Index des IT-Branchenverbands Bitkom hervor. In Freiburg ist die Freude darüber groß. Doch die Stadt plant in Zukunft noch mehr.

Die Gegenwart und die Zukunft sind digital – und Freiburg spielt auf diesem Feld ganz vorne mit. Das hat der IT-Branchenverband Bitkom der Stadt Freiburg in seinem neuesten Smart City Index schwarz auf weiß bescheinigt. Freiburg landet auf Platz sechs von 82 Städten in ganz Deutschland. Im Vorjahr war es noch der 14. Platz. In Baden-Württemberg liegt Freiburg sogar auf Platz eins.

Entsprechend war der Jubel am Montag im Rathaus groß: „Wir arbeiten seit Jahren sehr konsequent daran, unsere digitalen Services auszubauen und weiterzuentwickeln. Umso mehr freut es uns, dass das Früchte trägt und bundesweit wahrgenommen wird“, freut sich Oberbürgermeister Martin Horn.
Freiburgs Digitalstrategie zählt zu den Schwerpunkten in Horns Amtszeit. Eigens dafür schuf die Stadt 2019 ein Amt für Digitalisierung. und nimmt für diesen Weg viel Geld in die Hand. Rund 27 Millionen Euro verteilt über fünf Jahre bewilligte der Gemeinderat bereits Ende 2019. Vor zwei Jahren dann wurde Freiburg als eine der Modellstädte „Smart City“ ausgewählt und erhielt weitere acht Millionen Euro an Fördermitteln des Bundes.

„Die wichtigsten Familienleistungen online anzubieten, muss zur Grundausstattung einer jeden Stadt oder Gemeinde gehören.“
Michael Pfefferle, Experte für Smart City bei Bitkom

Für Städte und Kommunen seien Investitionen wie diese unverzichtbar, sagt Michael Pfefferle, Bitkom-Experte für Smart City und Smart Region. „Zentrale Portale für die Vergabe von Kita- und Schulplätzen sparen nicht nur Familien viel Zeit und Nerven, sondern sie entlasten auch die Behörden. Wir müssen dafür sorgen, dass das Leben für Familien bürokratieärmer und damit leichter wird. Die wichtigsten Familienleistungen online anzubieten, muss zur Grundausstattung einer jeden Stadt oder Gemeinde gehören“, so Pfefferle, der auch den aktuellen Smart City Index erarbeitet hat.

In Freiburg zum Beispiel können die Bürger seit dem letzten Jahr Fahrzeuge komplett online anmelden. Fahrzeugbrief und Plaketten werden dann per Post zugeschickt. Auch der Bauantrag läuft bereits digital. Seit kurzem gibt es zudem die Online-Wohnungsanmeldung. Und erst seit wenigen Tagen können alle Sportvereine der Stadt ihre Anträge komplett online stellen. All diese Schritte würdigt der IT-Verband Bitkom. Dafür, dass etwa freie Parkplätze in Freiburgs Parkhäusern und auf Park+Ride-Plätzen online einsehbar sind, erhält die Stadt mit 100 Punkte die volle Punktzahl fürs Parken im neuen Smart City Index. Für die Online-Terminvergabe gab’s wiederum nur 66,7 von 100 möglichen Punkten. „Im Mittelpunkt steht für uns, bürgerfreundliche Angebote zu entwickeln und die Verwaltung zu modernisieren. Doch gibt es noch viel Luft nach oben“, sagt Horn.

Aktuell arbeitet Freiburg an weiteren smarten Anwendungen, die in Zukunft kommen sollen. Bündeln will die Stadt diese bis Ende 2025 im sogenannten „Daten:Raum:Freiburg“, einer smarten Plattform, die verschiedene Daten vereint und zur Nutzung öffentlich bereit gestellt werden soll. Geplant ist etwa ein Mobilitätsdashboard. Dieses soll in Echtzeit die Verkehrslage, die Parkhausbelegung oder die Abfahrtszeiten des ÖPNV zur Verfügung stellen. Ein weiteres Beispiel ist ein KI-gestützter Chatbot, der in Zukunft die Nutzung des Ratsinformationssystems deutlich vereinfachen könnte. Eher an Stadtplaner richten sich geplante Tools wie ein automatisiert erstellter Nachhaltigskeitsbericht oder die Simulation von Auslastung in Schulen basierend auf demographischen Daten.

Mit ihre Vorreiterrolle unterstreicht die Stadt Freiburg das, was laut Bitkom-Experte Pfefferle längst
bundesweit Standard sein sollte: „Verwaltungen auf dem Stand von vor zehn Jahren verschwenden die Zeit der Bürgerinnen und Bürger, führen bei Unternehmen zu hohen Kosten und lassen bei den Beschäftigten Frust entstehen.“