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Extremsportlerin Brigid Wefelnberg läuft 400 Kilometer durch die Wüste Gobi

Ultra GobiUnwirtlich, menschenfeindlich: Der Extremlauf “Ultra Gobi” in der Wüste Gobi liefert spektakuläre Bilder. Foto: Privat / Ultra Gobi

Die gebürtige Amerikanerin Brigid Wefelnberg nimmt seit 19 Jahren an Extremläufen an den abgelegensten Orten dieser Erde teil. Dort bekommt es die 61-jährige Läuferin der FT 1844 Freiburg mit teilweise lebensfeindlichen Bedingungen zu tun – so wie derzeit bei einem 400-Kilometerlauf in der Wüste Gobi.

Wefelnberg, Mutter zwei Töchter, Buchautorin und seit 1988 in Deutschland zuhause, hat viel erlebt auf ihren Abenteuern rund um den Erdball. Ob 1.000 Kilometer durch die mauretanische Sahara, 520 Kilometer im Outback Australiens oder Läufe auf 4.500 Metern Höhe im Himalaya – von überallher nimmt sie faszierende Erlebnisse mit Mensch und Natur mit in ihre südbadische Heimat. Ihr Alter? Für Wefelnberg kein Thema. „Ich kann mit der Zahl nicht viel anfangen“, sagt die 61-Jährige. „Sport hält mich jung. Die Batterie wird einfach nicht leer“, sagt Wefelnberg, die die deutsche Filiale einer indischen Softwarefirma leitet.

Brigid Wefelnberg: Die Veranstalter des Ultra Gobis in China verewigten jeden Teilnehmer auf seiner eigenen Briefmarke. Foto: Joers

Einfach nicht zu stoppenIhre Rastlosigkeit liegt in ihrem Naturell. Auch ihre Osteoporose-Erkrankung, über die sie offen spricht, hält sie nicht auf. Doch Wefelnbergs nicht enden wollende Energie nutzt nicht nur ihren sportlichen Zielen – wann immer sie zu einem Lauf aufbricht, tut sie Gutes, bringt Spendengelder oder Schulmaterialien an hilfsbedürftige Einrichtungen in die Länder, die sie bereist. So wie aktuell in der Wüste Gobi, wo sie am „Ultra Gobi“ teilnimmt, einem 400-Kilometer-Lauf durch die Trockenheit Zentralasiens. Vor dem Start besuchte sie eine tibetische Schule rund 160 Kilometer außerhalb der Stadt Dunhuangs – die mitgebrachten Schulsachen kaufte sie vor Ort mit vorab gesammelten Spendengeldern. „Ich weiß gar nicht wohin mit meiner Dankbarkeit“, sagt Wefelnberg über die Unterstützung, die sie all die Jahre von Sponsoren und Fans erfahren hat.

Den Lauf selbst bezeichnet sie als „eine Perle unter den Extremläufen“. Für Wefelnberg ist es bereits die zweite Teilnahme nach 2018, als sie als vierte Frau ins Ziel kam. Nachts herrschen Temperaturen von bis zu minus 20 Grad, „so dass man aufpassen muss, dass das Wasser in den Trinkflaschen nicht gefriert“. Tagsüber schnellt das Thermometer auf bis zu 48 Grad. Ein „absolut lebensfeindlicher“ Ort, sagt Wefelnberg, an dem ihr eigenes Überleben vom GPS-Gerät abhänge. 50 Läufer, davon 15 Ausländer, navigieren so Tag und Nacht durch die Wüste, vorbei an Checkpoints, an denen sie im Vorfeld Vorräte deponieren konnten. Böse Überraschungen sind einkalkuliert: Während des aktuellen Laufs musste eine Etappe kurzfristig geändert werden – Schuld war die Sichtung eines Rudels wilder Schakale. Matthias Joers

Info: Brigid Wefelnberg freut sich über Geldspenden für wohltätige Zwecke – Spendenwillige erreichen sie unter 01 60 – 8 27 72 75 oder per Mail unter brigid.wefelnberg@nagarro.com