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Bald in Betrieb: Neues Mega-Windrad auf dem Schauinsland wird morgen eingeweiht

Vergangene Woche wurde das dritte Rotorblatt angebracht, im November soll die neue Anlage an der Holzschlägermatte in Betrieb gehen. Foto: JoersVergangene Woche wurde das dritte Rotorblatt angebracht, im November soll die neue Anlage an der Holzschlägermatte in Betrieb gehen. Foto: Joers

Schon von Weitem ist das neue Mega-Windrad an der Holzschlägermatte auf dem Schauinsland sichtbar: es soll Strom für bis zu 3.000 Freiburger Haushalte liefern. „Mit etwa neun Millionen Kilowattstunden im Jahr produziert die Repowering-Anlage mehr als doppelt so viel wie die beiden alten zusammen“, betont Thomas Schuwald, Geschäftsführer der Ökostromgruppe Freiburg. Morgen wird das neue Windrad offiziell eingeweiht, im November soll der Betrieb starten.

Im vergangenen Jahr wurde eines der zwei 20 Jahre alten Windräder auf dem Schauinsland gesprengt, um Platz zu machen für eine neue, moderne Anlage. Im Oktober 2023 wurde mit dem Bau des Fundaments begonnen, der Transport der Bauteile durch den Schwarzwald war ein logistischer Kraftakt. Ein Spezialtransporter lieferte die Rotorblätter für die zwei Anlagen am Taubenkopf und das neue Windrad an der Holzschlägermatte. Das dauerte länger als geplant und war an engen Stellen teils Millimeterarbeit. „Die Transporte der Rotorblätter per Selbstfahrer war eine große Herausforderung. Vom Feldberg, wo die Rotorblätter lagerten, zum Schauinsland, ist mit etwa 32 Kilometern eine der längsten Selbstfahrerstrecken Deutschlands. Auch die Witterungsbedingungen waren herausfordernd, da ab einer gewissen Windstärke die Selbstfahrer nicht fahren können“, erklärt Thomas Schuwald von der Ökostromgruppe, der Bauherrin der Windkraftanlagen.


Strom für 3.000 Haushalte

In der vergangenen Woche wurde das dritte Rotorblatt der insgesamt 229 Meter hohen Anlage montiert, morgen wird diese offiziell eingeweiht. Mit neun Millionen Kilowattstunden produziertem Strom pro Jahr ist das neue Windrad deutlich leistungsstärker als die bisherigen, „eine Anlage ersetzt nun zwei. Sie hat mit 25 statt 20 Jahren außerdem eine längere Lebensdauer, da die Technik immer ausgefeilter wird.“ Im November soll nicht nur das neue Windrad in Betrieb gehen, sondern auch das zweite alte gesprengt werden, ein konkreter Termin stehe jedoch noch nicht fest.
Vor 21 Jahren, als die Ökostromgruppe Freiburg die beiden Windräder auf dem Schauinsland baute, gab es noch großen Widerstand. Vor allem vom damaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel, der versuchte, die Genehmigung nachträglich aufzuheben. Das habe sich gewandelt: „Die Stadt Freiburg, die Bürgerinnen und Bürger und viele weitere Akteure sind für das Projekt. Das Projekt heute wurde zwar auch beklagt, allerdings von einer kleinen Gruppe von Windkraftgegnern, die von dem Projekt nicht betroffen sind. Die Klage wurde vom Obersten Verwaltungsgericht in Mannheim in allen Punkten abgewiesen“, so Thomas Schuwald.