bz.medien-logo

Freiburger setzen sich weiterhin tatkräftig mit Hilfstransporten für die Ukraine ein

Der Freiburger Hilfskonvoi der Ukrainehilfe Berezynka & Mukatschewo startet Mitte November wieder – erster Halt ist ein Waisenhaus in Mukatschewo – dort ist die Freude groß, so wie im vergangenen März.Der Freiburger Hilfskonvoi der Ukrainehilfe Berezynka & Mukatschewo startet Mitte November wieder – erster Halt ist ein Waisenhaus in Mukatschewo – dort ist die Freude groß, so wie im vergangenen März. Foto: Ukrainehilfe Berezynka & Mukatschewo

Vor mehr als zwei Jahren hat der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine begonnen. Auch wenn die Spenden zurückgehen, sind Freiburger Engagierte unermüdlich im Einsatz, um Hilfstransporte zu organisieren. Derzeit läuft eine Aktion unter dem Motto „Hilfe, die ankommt“ – für den Transport, der Mitte November startet, werden noch Unterstützer gesucht.

Derzeit bereitet die Ukrainehilfe Berezynka & Mukatschewo – eine deutsch-ukrainische Gruppe ehrenamtlicher Helfer aus Freiburg – den sechsten Hilfskonvoi in die Ukraine vor. In enger Zusammenarbeit mit dem „S’Einlädele“ Freiburg.

„Wir sammeln Lebensmittel, beispielsweise Reis und Teigwaren, Kaffee, Babynahrung, Kekse oder Zucker und Mehl sowie Hygieneartikel wie Windeln, Zahnpasta, Shampoo oder Seifen. Durch unsere Kontakte vor Ort, wissen wir genau, was gebraucht wird. Am 17. November beladen wir die Fahrzeuge und starten am 19. November in die Ukraine. Dort haben wir zahlreiche Kontakte vor Ort, die garantieren, dass die Hilfsgüter genau dort ankommen, wo sie gebraucht werden“, so Dietmar Klausmann von der Ukrainehilfe Berezynka & Mukatschewo .

Erster Halt des Freiburger Hilfskonvois ist ein Waisenhaus in Mukatschewo, danach geht es zu einem Flüchtlingsheim in Berezynka. „Dessen Leiterin Katerina Terekhova ist selbst vor dem Krieg aus Charikv geflohen, hat eine leerstehende Schule umgebaut und dort leben jetzt rund 60 Flüchtlinge. Rund 300 Familien, die Flüchtlinge aufgenommen haben, werden durch das Heim ebenfalls mit Hilfsgütern versorgt“, so Klausmann. Für den Transport werden noch Helfer, Fahrzeuge (Transporter/Anhänger) und Fahrer gesucht (Infos: www.help-ukraine-direct.de).

Generell ist die Organisation von Hilfstransporten schwieriger geworden: „Die große Spendenbereitschaft ist vorbei.“ Aber; „Wenn ich mit Leuten ins Gespräch komme und ihnen erzähle, dass wir selbst hin fahren und dafür sorgen, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird, finden das viele toll und wollen unsere Arbeit unterstützen.“

Auch die Freiwilligen vom S’Einlädele unterstützen die Ukrainer weiterhin tatkräftig: „Nach wie vor schicken wir etwa alle zehn Tage einen 40-Tonnen-LKW mit Hilfsgütern mit ukrainischen Transportunternehmen in die Ukraine – zum Beispiel nach Charikv, Wiinitza oder Shytomyr“, erklärt Volker Höhlein, Geschäftsführer des „S’Einlädele“.

Weihnachtspäckchen-Aktion läuft bereits

Gesendet werden Hilfsgüter wie Pflegebetten, Rollstühle, Kleidung, Medizinische Hilfsmittel, aber auch Lebensmittel oder Waschmittel. Auch er bestätigt, dass die Spendenbereitschaft, vor allem in Bezug auf Geldspenden nachgelassen hat – „und je nach Entfernung kostet ein LKW 2.500 bis 3.500 Euro. Jetzt
läuft unsere Weihnachtspäckchenaktion an und wir wollen bis 12. Dezember 10.000 Pakete zusammen bekommen – entweder direkt von Leuten gepackt oder wir werden beauftragt in Form von Spenden und stellen in unserem Lager in Merzhausen Pakete mit Kinder- und Jugendgruppen zusammen.“ (Infos: www.seinlaedele.de)

Die Deutsch-Ukrainische Gesellschaft Freiburg und deren Vorsitzender Oksana Vyhovska – unterstützt vom Aktionsbündnis Ukraine – organisiert ebenfalls regelmäßig Hilfslieferungen – diese gehen alle vier bis sechs Wochen direkt ins Kriegsgebiet. Die nächste ist im November geplant, dafür werden beispielsweise Medikamente, Verbandsmaterial, Hygieneartikel oder Tierfutter gesammelt. „Aber leider sehen wir, dass es natürlich nicht so viele Hilfsangebote wie im Jahr 2022 sind. Es gibt momentan weniger Sach- und kaum Geldspenden“, sagt auch sie.

Im ukrainischen Kulturzentrum in der Salzstraße kamen bei Ausstellungen oder dank des Souvenirshops Spenden für die Hilfstransporte zusammen – doch damit ist Schluss. Der neue Besitzer der Räumlichkeiten hat dem Verein gekündigt. „Das ist sehr traurig und schade, es war ein Treffpunkt für alle Ukrainer. Ein Ort, wo immer was los war, es gab Workshops, Filmvorführungen für Kinder oder kleine Konzerte. Auch für Freiburger und Touristen war es ein wichtiger Ort, um sich über das Leben in der Ukraine zu informieren und um ins Gespräch zu kommen“, so Oksana Vyhovska. Jetzt ist man auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten für das Kulturzentrum (Infos: dug-freiburg.de).