Am Donnerstag wurde in Freiburg mit einiger politischer Prominenz – darunter die designierte Grünen-Chefin Franziska Brantner – das neue Windrad an der Holzschlägermatte feierlich eingeweiht. Die neue Anlage ist 230 Meter hoch und liefert bedeutend mehr Strom als die Vorgänger-Anlagen. Ans Netz geht sie aber erst in zwei Wochen.
Am Donnerstag wurde die neue, leistungsstärkere Anlage auf der Holzschlägermatte feierlich eingeweiht. Den roten Knopf drückten die Staatssekretärin und designierte Grünen-Chefin Franziska Brantner, die Freiburger Bundestagsabgeordnete Chantal Kopf (Grüne), Freiburgs OB Martin Horn, Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit , sowie Thomas Schuwald von der Ökostromgruppe und Michael Klein von Energieversorger badenova.
Trotz ihrer bevorstehenden Kandidatur um den Parteivorsitz der Grünen hat es sich auch die aus Lörrach stammende Brantner nicht nehmen lassen, nach Freiburg zu kommen. „Von der Genehmigung bis zur Fertigstellung dieser Repowering-Anlage liegen 26 Monate. Das ist ein Fortschritt, und das ist auch ein Zeichen, dass Bürokratieabbau ein zentraler Punkt ist, wenn wir die Erneuerbaren schneller, besser, sicherer in Deutschland voranbringen möchten”, sagte Brantner. Insgesamt verfolgten rund 130 Gäste die offizielle Einweihung auf der Holzschlägermatte.
Die Repowering-Anlage, die sich wie die beiden Altanlagen in der Hand der 474 Bürgerinnen und Bürger der regiowind Freiburg befindet, soll ab diesem Herbst ca. 9 Millionen Kilowattstunden grünen Strom pro Jahr produzieren – also mehr als doppelt so viel wie beide alten Anlagen zusammen. Damit können rund 3.300 Haushalte versorgt und ca. 9.000 Tonnen CO2 eingespart werden.
„Das neue Windrad an der Holzschlägermatte ist ein Ausrufezeichen in Sachen Nachhaltigkeit. Freiburg war schon immer Vorreiterin bei Erneuerbaren Energien, und das wollen wir auch bleiben”, sagte Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn. Mit einer Nabenhöhe von 160 Metern und einer Rotorblattlänge von 67,5 Metern gehört die Repowering-Anlage derzeit zu den größten und leistungsstärksten im Schwarzwald.
Offiziell in Betrieb gehen wird die Anlage erst in wenigen Wochen: Durch witterungsbedingte Verzögerungen beim Rotorblatttransport und der Installation verschiebt sich auch der geplante Netzanschluss. Denn die Anlieferung und der Bau der neuen Anlage, die in knapp einem Jahr fertiggestellt wurde, war eine logistische Herausforderung.
„Der Aufwand, den mehrere hunderte Beteiligte, vom Tiefbauer bis zum Kranführer, betrieben haben, hat sich gelohnt“, sagt Lukas Schuwald, Geschäftsführer der Ökostromgruppe Freiburg, die die Anlage baute und nun betreibt. „Zugegebenermaßen hatten wir mit einigen Herausforderungen zu kämpfen: die komplizierte Anfahrt der Rotorblätter vom Feldberg zum Schauinsland, zunehmend schlechte Witterungsbedingungen auf 1.000 Metern Höhe, um nur einige zu nennen. Trotzdem ist es uns gelungen, im Sinne der Energiewende, gemeinsam mit allen Projektbeteiligten gute Lösungen zu finden,“ erklärt Schuwald.
Noch November soll auch das zweite alte Windrad an der Holzschlägermatte gesprengt werden, ein konkreter Termin stehe jedoch noch nicht fest.