Die bittere Niederlage in Leipzig hat mehr gute als schlechte Seiten: Das will der SC am Mittwochabend im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV (18 Uhr) und am Sonntag gegen Mainz (15.30 Uhr/Sky) unter Beweis stellen. Vor allem die Breite des Kaders zahlt sich aus.
Der Kapitän war zufrieden. „Ein wirkliches ordentliches Auswärtsspiel“ seiner Mannen will Christian Günter bei RB Leipzig gesehen haben. „Wir haben uns nichts vorzuwerfen“, urteilte der 31-Jährige nach dem 1:3 am Samstag. Wenn überhaupt, dann habe es an der eigenen Chancenverwertung beim ostdeutschen Champions-League-Teilnehmer gemangelt. „Um hier was mitzunehmen, brauchst Du einen Tick mehr Effizienz“, sagte Günter.
Dass es SC-Angreifer Junior Adamu nicht gelungen war, seinen Hochkaräter per Lupfer in der 12. Minute im Leipziger Kasten unterzubringen, machte ihm der Kapitän selbstredend nicht zum Vorwurf. „Es ist schon super, dass wir fußballerisch uns hier Chancen erarbeitet haben. Von daher kein Vorwurf. Da stehen wir zusammen als Team“, so der Spielführer. Unterm Strich blieb bei den Breisgauern das Gefühl, dass man die Leipziger so nah an der Niederlage hatte wie lange nicht mehr.
Zusammenstehen lautet auch die Devise, die der Trainer für seinen Kader ausgibt. Nach dem Julian Schuster über Wochen die gleichen Startelfs ins Rennen geschickt hatte, gab es am Samstag erste Änderungen. So durfte Nicolas Höfler erstmals von Anfang an ran, während Maximilian Eggestein von draußen zusehen musste. „Chico hat es super gemacht“, so Schuster. Für die zwei anstehenden Heimspiele heute im DFB-Pokal und am Samstag gegen Mainz ist mit weiteren Veränderungen zu rechnen. „Wir haben es mehrfach betont, dass wir eine Breite im Kader haben, die vielen Spielern Spielzeit ermöglicht“, sagt der Trainer – und zieht als Maßstab dafür den lobenswerten Arbeitsethos zwischen den Spielen heran. „Wir haben eine unglaubliche Energie auf dem Trainingsplatz. Das ist toll“, lobt er.
Das soll am Ende helfen, den Traum vom einem erneuten Erreichen des DFB-Pokal-Finales weiter am Leben zu halten. Nächste Hürde: Hamburg. „Wir sind topmotiviert. Das ist ein anderer Wettbewerb. Wir haben es schon mal erleben dürfen, ganz weit zu kommen, bis ins Endspiel“, schwärmt Christian Günter. Und schränkt umgehend ein: „Vom Reden kommen wir aber nicht dahin. Das müssen wir auf dem Platz zeigen.“
Für den Zweitligisten aus Hamburg, der in der ersten Pokalrunde den SV Meppen mit 1:7 ausgeschaltet hatte, geht es in Freiburg auch ein wenig um Wiedergutmachung. In Elversberg hatten die Hanseaten am Wochenende nach früher 1:0-Führung am Ende noch 2:4 verloren. Entsprechend herrscht dicke Luft beim Hamburger SV, wovor der Sport-Club gewarnt sein sollte.
Matthias Joers