Ein LKW aus München mit 159.000 Wahlbenachrichtigungen traf am frühen Dienstagmorgen im Briefzentrum der Deutschen Post im Gewerbegebiet Hochdorf ein. Für Freiburgs Wahlamtsleiter Michael Haußmann ein großer Tag. Denn die knapp bemessene Zeit für die immer beliebtere Briefwahl wird zum Knackpunkt bei der Bundestagswahl am 23. Februar.
Deutsche-Post-Mitarbeiterin Sally Göpferl steht an einer Maschine im Briefzentrum in Freiburg-Hochdorf und füttert diese stapelweise mit Briefen. Vor einer Woche wurden hier schon 500.000 Wahlbenachrichtigungen für die Region bearbeitet. An diesem Dienstag sind die 159.000 Wahlbriefe der Stadt Freiburg dran. Für die ist Göpferl natürlich nicht allein verantwortlich. „Wir wechseln uns untereinander ab“, sagt sie und schiebt den nächsten Stapel Briefe in den Sortierer.
40.000 Briefe pro Stunde Bis zu 40.000 Briefsendungen pro Stunde können hier automatisiert für die Zustellung vorbereitet werden. Am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche sollen diese dann in den Briefkästen der Freiburger Wahlberechtigten landen, sagt Adrian Becker, Chef des Briefzentrums. Er ist zuversichtlich, dass die Deutsche Post den Auftrag zur Zufriedenheit der Stadt Freiburg bearbeiten wird. „Dieses Jahr bleibt uns zur Bundestagswahl weniger Zeit, aber wir sind gut vorbereitet und werden alle Wahlunterlagen zuverlässig bearbeiten“, sagt er.
Dass der LKW des Dienstleisters aus München am frühen Dienstagmorgen pünktlich eintraf, lässt Wahlamtsleiter Michael Haußmann schon einmal aufatmen: „Das Besondere bei dieser Wahl ist, dass wir jetzt erst einmal Ruhe haben.“ Die Fristen für die Einreichung von Wahlvorschlägen der Parteien endeten am Montag, vier Wochen später als sonst. Jetzt sind die Wahlausschüsse an der Reihe, die am Freitag bundesweit tagen, um die eingereichten Wahlvorschläge zu prüfen. Danach gilt es, die gesetzliche Beschwerdefrist abzuwarten, bevor die Stimmzettel gedruckt werden können.
„Mit der Briefwahl selber geht es erst zwei Wochen vor der Wahl los“, sagt Haußmann, der erneut mit einer großen Nachfrage rechnet. 50 Prozent der Wähler entscheiden sich inzwischen für die Briefwahl. Die Druckerei braucht fünf Tage, bis die Stimmzettel gedruckt sind. „Ein Fehler oder irgendeinen Produktionsausfall kann man sich nirgends leisten, weil dann auch die zwei Wochen nicht mehr zu bewerkstelligen sind“, so Haußmann. „Das ist Spitz auf Knopf.“
Den Wahlamtsleiter treibt vor allem der Rekord bei den im Ausland lebenden Freiburgern an. Schon jetzt sei die Zahl der letzten Wahl von 1.650 Auslands-Freiburgern übertroffen worden. Es werde „überhaupt nicht easy“ diese Sendungen „innerhalb von zwei Wochen ins Ausland und wieder zurück zu kriegen“, so Haußmann.
Wenn dann die Briefwähler ihre roten Stimmzettelbriefe wieder zurück ans Wahlamt schicken, kümmert sich die Deutsche Post um den nächsten Spezialservice für die Stadt Freiburg: Für die Auszählung in der Messe Freiburg sortiert die Post die Briefe nach Briefwahlbezirken. „Wir haben 109 Briefwahlvorstände und da müssen wir die richtigen Briefe auf den richtigen Tischen haben“, sagt Haußmann. Ein weiteres, kleines Rädchen in der riesigen Wahlmaschinerie.
Info zur Briefwahl:
Ab Mittwoch, 22. Januar werden in Freiburg die Wahlbenachrichtigungen versandt.
Briefwahl online beantragen: Wer die Wahlbenachrichtigung erhalten hat, kann online unter www.freiburg.de/briefwahl (schnellster Weg) die Briefwahlunterlagen beantragen. Bis Freitag vor der Wahl, 21.02.2025, 15:00 Uhr ist die Beantragung möglich.
Briefwahl schriftlich beantragen: Die Briefwahl kann schriftlich beantragt werden unter: Stadt Freiburg, Wahlamt, Berliner Allee 1, 79114 Freiburg i. Breisgau. Die Briefwahlunterlagen werden voraussichtlich erst ab dem 10.02.2025 versandt. Wichtig: In der Woche vor der Wahl wird empfohlen, die Unterlagen
persönlich abzuholen.
Briefwahl vor Ort beantragen: Von Montag, 10. Februar bis Freitag, 21. Februar 2025 zu den Öffnungszeiten des Briefwahlbüros in der Berliner Allee 1, EG, Raum E11. Vom 10. bis 14. Februar: Mo-Fr 8-18 Uhr. Vom 17. bis 21. Februar: Mo-Do 8-18 Uhr, Fr 8-15 Uhr.