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Tjark oder Löwenherz: Babynamen, Geburten und Hochzeiten – Standesamt zieht Bilanz

Jungs bekamen im vergangenen Jahr in Freiburg am Häufigsten den Namen Noah. Foto: Adobe StockJungs bekamen im vergangenen Jahr in Freiburg am Häufigsten den Namen Noah. Foto: Adobe Stock

Ein Baby, das es extrem eilig hatte und auf dem Weg in die Uniklinik im Hugenwaldtunnel zur Welt kam, ein Brautstrauß aus Brokkoli oder Lego und ein Paar, das sich Radklingeln an den Finger steckt. Das Standesamt hat für 2024 Bilanz gezogen – samt kurioser Anekdoten.

Wie schon in den beiden Vorjahren gab es bei den Geburten auch 2024 keinen Rekord. „Die 6.000er-Marke wurde seit 2021 nicht mehr überschritten, erklärte Standesamtsleiterin Dominique Kratzer beim Pressetermin. 5.511 Babys hat das Standesamt 2024 beurkundet und damit 22 weniger als 2023. Wie in den Jahren zuvor erblickten in Freiburg mehr Jungen (2.846) als Mädchen (2.664) das Licht der Welt. Der Freiburger „Geburtstag des Jahres“ fiel 2024 wieder in den März: Am 4. März wurden 28 Kinder in den Freiburger Kreißsälen geboren. (533).

Die Statistik lieferte auch Kurioses: Ein Kind wurde am 10.04. um 10.04 Uhr geboren, ein anderes am 19.06. um 19.06 Uhr. Innerhalb von zehn Tagen wurde ein Mann zweifacher Vater – keine Zwillinge. Eine Frau brachte 2024 zwei Jungs zur Welt, einen im Januar und einen im Dezember. Ein Baby wollte nicht warten und kam auf dem Weg in die Freiburger Uniklinik schon im Krankenwagen im Waldkircher Hugenwaldtunnel auf die Welt.

2024 haben sich 1.032 Paare das Ja-Wort gegeben, etwas mehr als im Vorjahr (2023: 1.021). Der Freiburger Heiratsrekord liegt übrigens bei 1.463 Trauungen im Jahr 1967. Auch hier sind den Standesbeamten kuriose Momente in Erinnerung geblieben. „Ein junges Paar kam mit dem Bruder und seiner Freundin, die beiden dachten sie besichtigen eine Wohnung und waren sichtlich geschockt, als sie vor der Tür erfuhren, dass sie als Trauzeugen hier sind“, so Bettina Zipfel, stellvertretende Leiterin des Standesamts. Normalerweise werden bei der Trauung Ringe getauscht, zwei leidenschaftliche Fahrradfahrer steckten sich jedoch lieber zwei große Radklingeln an die Finger. Ein Paar kam von der Sea You, machte einen Abstecher ins Standesamt und feierte die Hochzeit dann bei dem Elektrofestival. „Gemüse scheint im Kommen zu sein“, so Bettina Zipfel. Denn daraus bestand der Brautstrauß einer Frischvermählten, eine andere hielt Brokkoli in der Hand, eine weitere hatte einen Brautstrauß aus Lego – den hatten ihr Kitakinder gebastelt.


Sophia und Noah sind die Spitzenreiter

Bei den Babynamen waren einige Freiburger wieder einfallsreich: sie nannten ihren Nachwuchs „Capucine“ (französisch für Brunnenkresse), Hadassa (hebräisch für Myrtenbaum) oder „Anthea“ („Die Blütenreiche“ auf altgriechisch). Bei den Jungs gab es einen„Torin“ (irisch für „Anführer“) und einen „Tjark“ (friesische Kurzform von Dietrich und bedeutet „Herrscher des Volks“). Auch bei den Zweitnamens ging es kreativ zu – ein Mädchen wurde „Orca“ nach dem gleichnamigen Tier genannt, ein Junge „Löwenherz“, in Anspielung auf den englischen König Richard I. im 12. Jahrhundert.
Bei den beliebtesten Vornamen gab es keine Überraschungen: Am häufigsten wählten Freiburger Eltern die Namen Sophia und Noah, die auch schon im Vorjahr zu den Favoriten gehörten. In die Top 3 haben es ebenfalls „Ella“ und „Clara“ geschafft sowie „Luca“ und „Leon“.