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Die neue Mitte von Freiburgs Stadtteil Mooswald soll weitgehend autofrei werden

Siegerentwurf MooswaldStellten den Siegerentwurf Mooswald Mitte vor (v.l.) : Bürgermeister Martin Haag, die Juryvorsitzende Jórunn Ragnarsdóttir und die FSB-Geschäftsführung Magdalena Szablewska und Matthias Müller. Foto: Stadt Freiburg / Patrick Seeger

Ein Gebäude mit Arztpraxen auf dem bisherigen Tankstellengrundstück, ein möglichst autofreier Stadtteil, neue Wohnungen am Drachenweg und mehr: am Freitag wurde der Siegerentwurf für Mooswalds neue Mitte präsentiert. Diese soll so aufgewertet und gestärkt werden. Wünsche und Anregungen der Bürger sind mit in das Konzept eingeflossen.

Einstimmig entschied sich die zwölfköpfige Fachjury für den Entwurf, der danach bei einem Pressetermin vorgestellt wurde. Das Rennen machte das Konzept des Büros BB und Hannes Hörr aus Stuttgart. „Es ist dem Büro gelungen, Charme und Identität des Quartiers zu erhalten und gleichzeitig etwas Neues zu schaffen“, betonte die Juryvorsitzende Jórunn Ragnarsdóttir.

Demnach bleiben die Häuser im Ochsensteinweg bestehen und werden sukzessive saniert. Ergänzend soll ein Gebäude zwischen die beiden Blöcke gesetzt werden – hier werden im ersten im Bauabschnitt 30 neue Wohneinheiten geschaffen. Am Drachenweg ist eine Verdichtung geplant, viele große Bäume sollen hier erhalten bleiben. Neue Wohnungen wird es am Drachenweg geben. Statt der aktuell 162 Wohnungen sollen hier mehr als 300 entstehen – die Hälfte davon geförderte Mietwohnungen, der Rest Eigentumswohnungen. An der Elsässer Straße, wo derzeit noch eine Tankstelle steht, ist ein zentrales „Multifunktionshaus“ geplant – mit Supermarkt, Arztpraxen und Wohnungen.

Neue Wohnungen im Drachenweg, eine Multifunktionsgebäude in der Quartiersmitte und eine parkähnliche Gestaltung – das ist der Siegerentwurf für Mooswalds neue Mitte. Foto: Stadt Freiburg / Seeger

„Dies ist eine hervorragende Grundlage für die städtebauliche Entwicklung des Mooswalds. Damit wird der Stadtteil im Freiburger Westen beim Wohnen, bei der Infrastruktur und bei seinen sozialen Einrichtungen eine Stärkung erfahren. Das ist eine klare Zukunftsperspektive“, so Baubürgermeister Martin Haag. Auch die Freiburger Stadtbau-Geschäftsführung mit Magdalena Szablewska und Matthias Müller zeigten sich zufrieden: „Wir sehen eine große Chance, den Stadtteil aufzuwerten und mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Sowohl die Neubauten im Drachenweg als auch die Nachverdichtung im Ochsensteinweg mit dem Erhalt der historischen Reihenhäuschen sind überzeugend und eröffnen die Chance, Geschichte und Zukunft des Stadtteils sinnvoll zu verbinden.“

Weitgehend autofrei

Die neue Mitte soll weitgehend autofrei sein, für Anwohner sind Tiefgaragen entlang des Drachenwegs geplant. Es soll eine Art Park mit Wohnhäusern entstehen. Ineinanderfließende Freiräume werden von der Elsässer Straße über einen Quartiersplatz bis zum Ochsensteinweg führen, an der Elsässer Straße wird zudem eine neue Baumreihe gepflanzt.

Eine Besonderheit des Wettbewerbs: Die Bürger des Stadtteils wurden miteinbezogen, hatten an zwei Abenden mit den Architekten und Planern diskutiert. Rund 200 Interessierte waren bei den Bürgerschaftsdialogen dabei. Ihre Wünsche sind bei der Planung soweit wie möglich eingeflossen. „Ein solch intensives Beteiligungsverfahren gab es noch nie“,betonte Matthias Müller. Nun entsteht ein Bebauungsplan, frühestens in drei Jahren könnten die Bauarbeiten starten.

Hinweis: Am 27. März (19 Uhr, Mensa Wentzinger-Schulen) stellen Stadt und FSB der Öffentlichkeit den Siegerentwurf vor. Außerdem gibt es dort Informationen zum weiteren Verfahren sowie einen zeitlichen Ausblick zur Umsetzung. Die vier Arbeiten werden ab 31. März für eine Woche im Foyer des Westbads gezeigt.