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Seltener Waldrapp Zoppo in Freiburg und im Dreisamtal gesichtet

„Waldrappe sind gute Flieger, da steckt durchaus die Neugier dahinter“, sagt der Freiburger Ornithologie-Professor Gernot Segelbacher. Foto: Adobe.Stock

Langer, gebogenen Schnabel, eine schwarze Halskrause und punkige Frisur: die Sichtung eines Waldrapps hat in der vergangenen Woche in Freiburg und der Region für Aufsehen gesorgt.

Er hört auf den Namen „Zoppo“ und stammt aus einem Auswilderungsprojekt in Überlingen am Bodensee. Der seltene Vogel war in Freiburg unterwegs, schaute am Flugplatz und bei der JVA vorbei. Auch in der Nähe von Endingen am Kaiserstuhl haben Vogelfreunde ihn entdeckt. Sein Ausflug führte ihn bis ins Elsass.

Und am Montag dann gleich die nächste Sensation für Vogelfans: mit „Obelix“ war ein weiterer Waldrapp in Freiburg und im Dreisamtal unterwegs – gesichtet wurde er am Montagabend und am Dienstag unter anderem auf den Feldern zwischen Zarten und Ebnet und bei Kirchzarten. Er verweilte nach seiner Rückkehr aus Italien nur kurz in Überlingen und startete dann seine Erkundungstour.

„Seit das Aufzucht-Projekt in Überlingen angefangen hat, sind bei uns in der Gegend regelmäßig einige Waldrappe unterwegs. Im Raum Freiburg war das jetzt aber der erste Nachweis und eine Art, die mal ausgestorben war und die jetzt wieder zurückkommt in der freien Natur zu sehen, das ist schon außergewöhnlich“, sagt Professor Gernot Segelbacher, Ornithologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Wildtierökologie und Wildtiermanagement an der Uni Freiburg.

Das Projekt ist der erste Versuch, eine hierzulande ausgestorbene Zugvogelart wiederanzusiedeln. Die Tiere wurden mit der Hand aufgezogen, auf Motorflieger trainiert und fliegen so mit menschlicher Hilfe in ihr Überwinterungsquartier nach Italien. Nach zwei bis drei Jahren kehren sie selbstständig zurück, so wie „Zoppo“. Kurz nach seiner Rückkehr, machte er sich zu seinem Ausflug nach Freiburg auf.

„Da steckt Neugier dahinter“

„Waldrappe sind gute Flieger, da steckt durchaus die Neugier dahinter, was es noch so gibt. Es kann schon sein, dass da in Zukunft immer mal wieder einer zu uns kommt“, sagt der Ornithologe. Wer einen der gefiederten Exoten entdeckt, hat keine schlechten Chancen, ein Foto zu schießen. „Da sie von Hand aufgezogen wurden, tolerieren sie Menschen und sind auch gerne am Flughafen oder an anderen Flächen mit kurzem Rasen unterwegs.“

Mit der App „Animal Tracker“ kann man die Route der Zugvögel, die einen GPS-Tracker tragen, verfolgen und Sichtungen melden. Wer einen Waldrapp entdeckt kann diesen per Fußring über die App zuordnen – „Zoppo“ trägt beispielsweise die Nummer 164, „Obelix“ die 302.