Mehr Platz für Fußgänger und Fahrradfahrer: Die Planungen für den Umbau des östlichen Innenstadtrings werden konkret
An kaum einer anderen Stelle hat das frühere Ziel einer autogerechten Stadt so sichtbare Spuren hinterlassen wie am Schlossbergring. Mit hohem Aufwand entstand dort Ende der 1960er Jahre eine vierspurige Autoschneise – ohne an den Rad- und Fußverkehr zu denken. Das soll sich jetzt ändern. Denn künftig soll der Rad- und Fußverkehr am Schlossbergring deutlich mehr Platz erhalten als bislang. Das heutige Provisorium, die östliche Autofahrspur in einen verbreiterten Radweg umzuwidmen, habe sich laut Untersuchungen der Stadt bewährt. Die befürchteten Rückstaus bis auf die B31 seien bis auf wenige Ausnahmen ausgeblieben, so die Stadt.
Das habe inzwischen auch ein externes Gutachten bestätigt. „In Zukunft gibt es deutlich mehr Platz und mehr Sicherheit für den Fuß- und Radverkehr. Doch auch wer mit dem Auto unterwegs ist, kommt flüssig um die Innenstadt herum und erreicht die Parkhäuser“, kündigt Baubürgermeister Martin Haag an, der auch dem Fuß- und Radentscheid als Impulsgeber für die jetzt vorgestellten Planungen dankte. In Zukunft sollen in beiden Fahrrichtungen die bisher getrennten Autofahrspuren wie am nördlichen Innenstadtring in eine „überbreite“ Fahrspur umgewandelt werden. Dadurch verbreitern sich die Fuß- und Radwege zusammen auf über fünfeinhalb Meter.
Abschnitt Süd
Die größte Veränderung wird es am Schwabentorring geben: Hier werden sich Straßenbahnen und Autos in Zukunft eine Fahrspur teilen, so dass ähnlich wie heute auch in Zukunft zwei Autofahrstreifen zur Verfügung stehen. Diese Regelung soll zudem den Unfallbrennpunkt zwischen Stadtbahn und in die Wallstraße linksabbiegendem Autoverkehr beseitigen. In der Vergangenheit war es hier immer wieder zu Unfällen zwischen Autos und Straßenbahnen gekommen.
Abschnitt Mitte
Auf der Ostseite des Schlossbergrings bleibt es im Wesentlichen bei der heutigen Verkehrsführung mit jeweils einem Fahrstreifen für den Pkw- und Radverkehr sowie einem separaten Fußweg. Auch die Zufahrt zur Schlossberggarage bleibt erhalten. Auf der Westseite, also zur Altstadt hin, wird der Kfz-Verkehr künftig auf einer überbreiten Fahrspur geführt. Vorteil auch hier: Mehr Platz für alle, die zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren und kaum Einschränkungen für den Autoverkehr. Dieser wird in der Regel auch nach dem Umbau fast so fließen wie heute schon.
Abschnitt Nord
Im Leopoldring zwischen Europa- und Karlsplatz wird die bewährte Verkehrsführung aus dem Abschnitt westlich der des Europlatzes fortgesetzt: Auch hier gibt es in beiden Fahrtrichtungen einen überbreiten Fahrstreifen, der in der Regel das Nebeneinander von zwei Pkws erlaubt – Lkws brauchen aber die ganze Breite des Fahrstreifens. Dies klappt gut, weil der Anteil an breiteren Fahrzeugen hier nicht so groß ist. Gleichzeitig schafft diese Lösung genügend Platz für einen Radstreifen, der fast durchgängig deutlich breiter als zwei Meter ist.
Östlich des Karlsplatzes ist die Situation seit dem Umbau dort vor einigen Jahren bereits recht radfahrerfreundlich – die Erasmusstraße bietet als ausgewiesene Fahrradstraße eine gute Radverkehrsbindung. In diesem Abschnitt können daher die heute vorhandenen zwei getrennten Kfz-Fahrspuren Richtung Osten bis zur Einmündung der Hermannstraße erhalten bleiben. In Fahrtrichtung Westen werden jedoch zwei Fahrspuren zu einem überbreiten Fahrstreifen, um mehr Platz für den Radverkehr zu schaffen. Der Radfahrstreifen wird hier drei Meter breit.
Die Umgestaltungen lassen sich in mehreren, voneinander unabhängigen Bauabschnitten realisieren. Noch gibt es aber keine konkrete Ausführungsplanung und damit weder einen Zeit- noch einen Kostenplan.
Hinweis: Ausführliche Infos zu allen untersuchten Varianten und den jeweiligen Vor- und Nachteilen stellt die Stadt Freiburg online unter www.freiburg.de/schlossbergring zur Verfügung.