In der Nacht auf den 12. Februar tragen die Kansas City Chiefs und die San Francisco 49ers das Endspiel um den 58. Super Bowl aus. Weltweit verfolgen jedes Jahr rund 900 Millionen Menschen das Spektakel um die NFL-Trophäe. Auch in Freiburg sind die Augen auf das Finale im Allegiant Stadium in Las Vegas gerichtet.
Die USA sind im Football-Fieber, und mit ihnen Millionen von Fans weltweit: Wenn am Sonntag Vorjahressieger Kansas City Chiefs und die San Francisco 49ers die Klingen kreuzen, herrscht in der Regel Ausnahmezustand. Auch Jochen Kern von den Sacristans-Footballern der FT 1844 Freiburg blickt gebannt auf das Endspiel der National Football League (NFL). „Es ist das Sportereignis schlechthin“, sagt Kern und verweist auf die Einschaltquoten. Unter den Top 31 der zuschauerstärksten TV-Übertragungen aller Zeiten in den USA sind allein 30 Super-Bowl-Finals (und als Ausreißer das Finale der TV-Serie MAS*H von 1983).
Noch am Wochenende konnte sich Jochen Kern mit seinem amerikanischen Headcoach der FT-Footballer, Gray Levy, über die Finalpaarung unterhalten. „Coach Gray geht davon aus, dass es ein enges Spiel wird. Auch die letzten Super Bowls waren immer sehr knapp“, so Kern. Er selbst glaubt, dass die Kansas City Chiefs mit Quarterback Patrick Mahomes und ihrem Headcoach Andy Reid („ein super erfahrener Coach“) die Nase vorn haben könnten.
Aber auch die San Francisco 49er haben mit Brock Purdy einen spannenden Quarterback in ihren Reihen. Er wurde im NFL-Draft 2022 erst in der siebten Runde als letzter Spieler von den 49ers ausgewählt, was ihn zum „Mr. Irrelevant“ machte. „Und dann hat er es vom Nobody zu demjenigen geschafft, der San Francisco in den Super Bowl geführt hat“, so Kern.
Hype um den „Swift Bowl“
Im Vorfeld des Events ist das Medienspektakel gigantisch. In diesem Jahr könnten sogar mehr Menschen denn je einschalten, was am Hype um Pop-Megastar Taylor Swift liegt, die mit Chiefs-Profi Travis Kelce liiert ist – schon ist die Rede vom „Swift Bowl“.
Irre Fakten rund um den Super Bowl machen seit Jahren die Runde: Für ihre TV-Werbespots von 30 Sekunden Länge bezahlten die Unternehmen 2023 im Schnitt sieben Millionen US-Dollar. Im Schnitt melden sich sieben Millionen Amerikaner am Tag nach dem Super Bowl krank. Und wenn in der Halbzeitpause rund 90 Millionen Fans gleichzeitig auf die Toilette gehen, sollen dabei angeblich 1,4 Milliarden Liter Wasser in die Kanalisation der USA gespült werden.
Auch in Deutschland ist der Hype längst riesig. „Wenn der Einzelhandel bei uns im Vorfeld spezielle Super-Bowl-Produkte anbietet, sieht man, dass das in der Mitte der Gesellschaft ankommt“, so Jochen Kern. Das Freiburger Football-Team, das im Vorjahr nur knapp am Titel der 3. Liga Südwest und damit dem Aufstieg in die zweite Liga vorbeischrammte, profitiert laut Kern von dem Hype allerdings nicht allzu sehr: „Im Gegenteil: Die Vereine haben echt Probleme die Kader voll zu bekommen. Ein Großteil derjenigen, die auf den Football-Zug aufspringen, sind Konsumenten“, sagt der Football-Experte.
Bei der FT laufen indes die Planungen für die neue Saison, die im April mit einem Heimspiel gegen Reutlingen beginnt. „Wir planen ein paar neue Dinge für unsere Heimspiele. Für die Fans soll es dann noch attraktiver werden“, kündigt er an. Der sportliche Anspruch kommt dabei nicht zu kurz – der angestrebte Aufstieg in die zweite Liga sei „kein Tabu-Wort“ mehr, so Kern. Dafür hat sich das Team mit einem weiteren Trainer verstärkt, dem 40-jährigen US-Coach Durven Dawes. „Sein Fokus wird primär auf den Quarterbacks liegen“, sagt Kern.
Und perspektivisch soll die Entwicklung der FT-Footballer vorangehen. Von den aktuell laufenden Baumaßnahmen im FT-Sportpark werden am Ende auch die Sacristans profitieren, so Kern. Unter anderem wird es dann eine richtige Tribüne für die Zuschauer geben. „Diese Saison müssen wir mit der Baustelle noch durchhalten. Aber ich freue mich schon sehr darauf, wenn die neue Anlage fertig ist.“