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Vogelschutzgebiet „Südschwarzwald“ soll den Erhalt stark bedrohter Arten sichern

Ringdrossel und AuerhuhnDie Ringdrossel und das Auerhuhn sind zwei der vom Aussterben bedrohten Arten, die im Vogelschutzgebiet „Südschwarzwald“ zuhause sind. Ihre Lebensräume sollen erhalten und verbessert werden. Foto: FWB-Montage / Ingmar Harry / Adobe.Stock, creativenature.nl

Um zum Teil stark bedrohte Arten wie Auerhuhn, Dreizehenspecht, Zitronenzeisig oder Ringdrossel zu schützen, wurde das Vogelschutzgebiet „Südschwarzwald“ geschaffen. Dieses gehört zu den fünf größten in Baden-Württemberg – das Regierungspräsidium (RP) Freiburg hat nun einen Managementplan für das Gebiet veröffentlicht.

Mit insgesamt rund 33.500 Hektar erstreckt sich das Vogelschutzgebiet Südschwarzwald auf zehn Städte und 30 Gemeinden in den drei Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Waldshut, Lörrach und im Stadtkreis Freiburg und gehört zu den fünf größten Vogelschutzgebieten in Baden-Württemberg.
„Es wurde geschaffen, um wichtige Lebensräume verschiedener Vogelarten zu schützen, die in der Region vorkommen. Das Besondere an dem überwiegend von Wald bedeckten Gebiet ist, dass wir hier Vogelarten haben, von denen ein Großteil des landesweiten Bestandes nur noch im Südschwarzwald vorkommt. Diese sind teilweise stark gefährdet und vom Aussterben bedroht. Zum Beispiel die Ringdrossel, der Zitronenzeisig oder auch das Auerhuhn. Insofern hat der Südschwarzwald eine große Bedeutung“, erklärt Ina Hartmann vom RP Freiburg. „Zum Beispiel leben am Schauinsland im Wald Arten wie der Dreizehenspecht, Grauspecht oder eben die Ringdrossel. Im Offenland mit strukturreichen Weidfeldern findet man den Neuntöter und das Schwarzkehlchen.“

Bei den Zielen und Maßnahmen des Managementplans „geht es hauptsächlich darum, die artspezifischen Lebensräume wie bestimmte Waldlebensräume, Weidegebiete in den Hochlagen oder auch Feuchtgebiete zu erhalten und zu entwickeln. Ein zweiter wichtiger Punkt ist es, störungsarme Brutplätze während der Fortpflanzungszeit zu erhalten. Für die Spechte beispielweise sollen Altbäume und Totholz stehen gelassen werden, die dann von den Vogelarten als Höhlenbäume oder Nahrungshabitate genutzt werden.“ Für die Vogelarten im Wald brauche es unter anderem eine naturnahe Waldwirtschaft, für viele Offenland-Vogelarten sei eine extensive Beweidung der Weidfelder eine zentrale Maßnahme – beispielweise für die Heidelerche oder den Neuntöter. Eine besondere Bedeutung hätten dabei die Hochweiden in den Hochlagen des Schwarzwalds, insbesondere für die seltenen Bergvogelarten wie den Zitronenzeisig und die Ringdrossel.

„Unser Ziel ist es jetzt, dass der Managementplan in die Umsetzung geht. Für die Behörden ist dieser verbindlich, für Bewirtschafter und Eigentümer eine Empfehlung. Aber die Lebensräume zu erhalten und zu verbessern ist eine Gemeinschaftsaufgabe und gelingt nur, wenn alle Akteure im Gebiet zusammenarbeiten “, so Ina Hartmann.

Das Vogelschutzgebiet ist Teil des europaweiten Natura 2000-Netzwerkes, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, gefährdete Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensräume zu erhalten. In Baden-Württemberg gibt es insgesamt 90 Vogelschutzgebiete, die zusammen mit den FFH-Gebieten das europäische Natura 2000-Netzwerk bilden. Im Regierungsbezirk Freiburg gibt es 34 Vogelschutzgebiete und 67 FFH-Gebiete.