Der SC Freiburg hat im Bundesliga-Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 am Sonntagabend 1:1 (1:1)-Unentschieden gespielt. Die frühe Führung für Freiburg erzielte Michael Gregoritsch. Nach der Partie hielt SC-Trainer Streich ein emotionales Plädoyer für seinen Torhüter Noah Atubolu.
Das Spiel begann ganz nach dem Geschmack der Hausherren: Eine butterweiche Flanke von Ritsu Doan aus dem Halbfeld vor dem Mainzer Strafraum verwertete SC-Angreifer Michael Gregoritsch bereits nach sechs Minuten per Kopf. Nach der frühen Freiburger 1:0-Führung entwickelte sich eine umkämpfte Partie, in der die abstiegsbedrohten Gäste vor allem in der ersten Halbzeit mehr vom Spiel hatten. Die Großchance zum 2:0 hatte aber zunächst Gregoritsch in der 29. Minute: Zentner klärte in höchster Not mit der Fußspitze. Auch Freiburgs Nummer eins Noah Atubolu war in der 33. Minute gegen Jonathan Burkhardt gefordert, der im SC-Strafraum freistehend zum Schuss kam. Atubolu kam hier noch mit der Fußspitze an den Ball. “Schwieriges Spiel. Die Mainzer sind aggressiv. Es ging darum, dass wir sehr diszipliniert arbeiten. Das haben wir getan”, sagte SC-Trainer Christian Streich.
In der 40. Minute fiel dann doch der Ausgleich: Erneut war es Burkhardt, der Yannik Keitel entwischte und einen flach gespielten Querpass von Caci zum 1:1 verwertete. “Vielleicht muss ich da einen Tick näher stehen”, sagte Keitel.
In die zweite Halbzeit vor 33.700 Zuschauern im Europa-Park Stadion ging es auf Freiburger Seite zunächst ohne Wechsel. Leicht strittig war eine Szene in der 53. Minute, als Eggestein bei einem Kopfball zu Fall kam. Schiedsrichter Marco Fritz ließ hier aber weiterspielen. Nach gut einer Stunde nahm SC-Trainer Christian Streich seinen Kapitän Christian Günter und Vincenzo Grifo vom Feld, für sie kamen Röhl und Makengo, die sofort für Wirbel sorgten: Röhl löste sich mit einer Drehung im Mittelfeld und lief Richtung Strafraum, wo er zu Gregoritsch passte. Dessen Schuss verfehlte das Mainzer Tor nur um Zentimeter (58.).
In der 62. Minute tauchte Gregoritsch aussichtsreich vorm Mainzer Tor auf. Doans Flanke und der anschließende Kopfball des SC-Stürmers blieben jedoch folgenlos. In der 82. Minute prüfte Gregoritsch FSV-Keeper Robin Zentner dann mit einem Schuss von der Strafraumgrenze. Auch die Mainzer sorgten noch einmal für Gefahr: Atubolu aber kam rechtzeitig gegen Onisiwo aus seinem Kasten heraus und faustete den Ball weg (88.).
Streich hält Plädoyer
Die Pressekonferenz nach der Partie nutzte Christian Streich, um ein Plädoyer für den jungen SC-Torhüter zu halten, der in dieser Saison schon neunmal ohne Gegentor geblieben war – dem drittbesten Wert hinter Leverkusen und Stuttgart. “Was mir nicht gefiel, es ist mir viel zu unruhig um den Noah Atubolu. Ich kriege mit, was in den Sozialen Medien abgeht. Das ist unglaublich, das geht nicht. Der hat vielleicht zwei, drei Fehler gemacht, hat aber in der Saison schon 40 Spiele gemacht und ist erst 21 Jahre alt. Wir sind in Freiburg. Und wir müssen so junge Spieler unterstützen”, sagte Streich, der sich davon überzeugt zeigte, dass der gebürtige Freiburger Atubolu sich in der Bundesliga durchsetzen könne.
Durch den einen Punkt überholte Freiburg den FC Augsburg in der Tabelle und steht nun mit 40 Punkten auf dem siebten Platz. Der Punkt gehe “in Ordnung”, sagte Vincenzo Grifo: “Und den siebten Platz wollen wir jetzt verteidigen. Das dritte Jahr in Folge europäisch zu spielen wäre für uns herausragend.” Am kommenden Samstag gegen Wolfsburg spielen die Freiburger erneut vor heimischen Publikum, wo der Sport-Club seit mittlerweile sechs Bundesligaspielen auf einen Heimsieg wartet.