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Felsenschwalbe findet auf Feldberg höchsten Brutplatz abseits der Alpen

Die Felsenschwalbe brütet am Seebuckturm auf dem Feldberg.

Die Felsenschwalbe kommt in Mitteleuropa bisher nur im Alpenvorland, in den Alpen und südlich davon vor. Aber seit einigen Jahren erobert der Vogel neue Territorien: Zum ersten Mal brüten die Felsenschwalben nun auch am Seebuckturm auf dem Feldberg in rund 1.450 Metern Höhe. Hubertus Ulsamer ist der stellvertretende Leiter des Naturschutzzentrum Schwarzwald und weiß, warum die Brutstätte am Feldberg etwas ganz Besonderes ist.

Erster Brutversuch 2016 scheiterte

Seit 18 Jahren brütet die Felsenschwalbe in Baden-Württemberg: Bruten im Schwarzwald sind seit 2007 bekannt mit dem nördlichsten Vorkommen im Landkreis Rastatt und dem östlichsten im Landkreis Rottweil. Unter der Besucherplattform des Seebuckturm brütet in diesem Jahr nun ebenfalls ein Felsenschwalben-Paar.

Hubertus Ulsamer

Einen Brutversuch hatte ein Felsenschwalben-Paar hier schon 2016 begonnen, der damals jedoch nicht erfolgreich beendet wurde. Deutlich zu erkennen ist aber nun unter der unteren Plattform des Seebuckturms ein typisches Schwalbennest, in dem sich erwachsene Felsenschwalben aufhalten: Alles spricht für einen erneuten – dieses Mal vielleicht sogar erfolgreichen – Brutversuch eines Felsenschwalben-Pärchens.

Damit ist das Schwalbennest am Seebuckturm auf dem Feldberg die höchstgelegene Vogelbrut Deutschlands außerhalb der Alpen.

Die Entdeckung sei reiner Zufall gewesen, so Hubertus Ulsamer, der der stellvertretender Leiter des Naturschutzzentrums Schwarzwald ist. Kollegen seien in der Region unterwegs gewesen und hätten mit dem Fernglas zufällig das Nest unter der Besucherplattform gesichtet.

Keine höhere Brutstätte außerhalb der Alpen

Für gewöhnlich brüten die Felsenschwalben in und um die Alpen. Dass sie sich nun den Feldberg als höchsten Punkt der Region ebenfalls als Brutstätte ausgesucht haben, sei etwas Besonderes, und ließe darauf schließen, dass sie in Zukunft auch dort oben heimisch werden könnten. Außerhalb der Alpen gibt es keine höhergelegene Brutstätte.

Obwohl die Zahl der Brutpaare steigt, breiten sich die Tiere kaum aus. Eine umso größere Chance bietet daher nun das Brutpaar am Seebuckturm. Der Feldberg ist ein touristischer Hotspot, trotzdem: „Man kann sich die Felsenschwalben dort in Ruhe anschauen“, so Hubertus Ulsamer. Wer am Turm wandern geht oder auf der Besucherplattform steht, kann die bräunliche Schwalbe gut bei ihren Flügen um den Turm beobachten, das Nest selbst hängt sicher und unerreichbar in schwindelnder Höhe.

Davon stören lassen dürften sich die Felsenschwalben nicht: „Felsenschwalben scheuen die Nähe von Menschen nicht und bauen oft auch an Gebäuden“, so Ulsamer.