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Förderzusage: Bund zahlt 3 Millionen Euro für den Umbau der Gaskugel in Freiburg

Der Bund bewilligt 3 Millionen Euro für den Umbau der historischen Gaskugel im Freiburger Westen. Foto: Joers

Runde Sache: Das Freiburger Projekt „Die Kugel“ erhält 3 Millionen Euro Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“. Damit ist ein wichtiger Meilenstein zum Umbau der Gaskugel an der Dreiam in einen kulturellen Naherholungs-Treffpunkt erreicht.

Das 1965 errichtete und 40 Meter hohe Industriedenkmal in Freiburg-Betzenhausen soll über einen Steg künftg innen begehbar sein. Licht- und Toninszenierungen sollen den Innenraum der Kugel für Besucher erlebbar machen. Auch ein gastronomisches Konzept soll es künftig vor Ort geben. Seit einigen Jahren treibt die Initiative “Arbeitskreis Gaskugel” die Umgestaltung des Industriebauwerks mit Unterstützung der Stadt Freiburg voran. Ziel ist es, ein neues Naherholungsgebiet im Freiburger Westen zu entwickeln, auch für die Bewohner des künftigen Stadtteils Dietenbach.

Jetzt ist ein Durchbruch bei der Finanzierung – bisher der größte Knackpunkt des Vorhabens – erreicht: Wie aus einer Pressemitteilung der Freiburger Bundestagsabgeordneten Chantal Kopf (Grüne) hervorgeht, erhält das Freiburger Gaskugel-Projekt 3 Millionen Euro an Fördermitteln aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“. Mit den Fördergeldern soll die seit 2019 denkmalgeschützte Gaskugel, aktuell noch in Besitz von Badenova, in ein lebendiges Kulturzentrum mit Zugang zu den Dreisamwiesen umgestaltet werden. Laut einer Prognose der Stadt Freiburg soll die Umgestaltung des Außenraums 1,3 Millionen Euro kosten, die Sanierung der Gaskugel selbst 4,2 Millionen Euro.

“Ich bin stolz darauf, dass in meiner Heimatstadt ein Projekt ausgewählt wurde für das Programm ‘Nationale Projekte des Städtebaus’, denn die Anforderungen an die Projektqualität sind hier besonders hoch. Ich finde es auch wunderbar, dass es ein Bürgerprojekt aus vielen ehrenamtlichen Initiativen ist, das hier mit Unterstützung der Stadt realisiert wird”, so die Bundestagsabgeordnete, die gegenüber der Auswahljury das Vorhaben unterstützt habe.

Auch Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn äußerte sich zu der Förderzusage: “Es freut mich außerordentlich, dass sich das bürgerschaftliche Engagement und unsere Arbeit nun auszahlen. Das Projekt kann einen echten Mehrwert für die Menschen in den umliegenden Quartieren, aber auch für die
gesamte Stadt bringen”, so Horn. Ebenso begrüßte Freiburgs Baubürgermeister Martin Haag den Geldsegen des Bundes: „Das ist auch eine gute Nachricht für die Freiraumentwicklung im Freiburger Westen”, sagt er.

Das Konzept für den Freiburger Antrag wurde erarbeitet vom “Arbeitskreis Gaskugel”, einer gemeinsamen Initiative des Bürgervereins Betzenhausen-Bischofslinde e.V., des Kultur- und Geschichtskreises Betzenhausen-Bischofslinde e.V., der Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild e.V. und der Stiftung BauKulturerbe gGmbH. Eingereicht wurde der Antrag durch die Stadt Freiburg.

Symbolischer Kaufpreis von einem Euro

Der Antrag sieht die Übernahme des Grundstücks und der Gaskugel vom Energieversorger Badenova durch die Stadt Freiburg zum symbolischen Preis von 1 Euro vor, sowie die Errichtung eines Gartencafés und der Kulturräume, angedockt an die Gaskugel. Gebaut werden soll ein barrierefreier Zugangs und eine Arena-Plattform – mit Steg auf Äquatorebene – im Kugelinneren. Dort soll durch Licht und Klang der imposante Innenraum der Kugel erlebbar gemacht werden. Das übergeordnete Thema des Vorhabens soll „Wasser – Klima – Energie“ sein, mit Dokumentationen zur Geschichte des Bauwerks bis hin zu aktuellen Fragestellungen der zukünftigen Energieversorgung. Realisiert und in Zukunft betrieben soll das Projekt durch die Freiburger Stiftung BauKulturerbe gGmbH in Kooperation mit einer Vielzahl an Institutionen.

Laut OB Horn liege aber “noch ein gutes Stück Arbeit” vor den beteiligten Akteuren. So müssen in den kommenden Wochen und Monaten an der Gesamtfinanzierung gefeilt und mit allen beteiligten Akteuren gesprochen werden, um das Projekt fein zu justieren und den erforderlichen Zuwendungsantrag einzureichen.

Im Juli 2019 war die Gaskugel vom Energieversorger Badenova endgültig außer Betrieb genommen worden. Im Dezember desselben Jahres stellte das Landesamt für Denkmalpflege das Bauwerk unter Denkmalschutz.