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Freiburg bewirbt sich als Austragungsort für die Fußball-EM der Frauen 2029

Länderspiel in FreiburgNach den Männern will Freiburg auch Gastgeber für die Frauen-Nationalmannschaft werden. Foto: Joers

Europa zu Gast in Freiburg: Dieses Ziel verfolgt die Stadt Freiburg mit einer Bewerbung als Spielort für Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2029. Am Mittwoch hat das Rathaus beim DFB offiziell seine Bewerbung eingereicht. Freiburg wäre einer von acht Spielorten, insgesamt bewerben sich 17 Städte. Größte Hürde: Der Gemeinderat müsste dem Ansinnen zuerst einmal zustimmen.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bewirbt sich für die Fußball-Europameisterschaft der Frauen im Jahr 2029 – und Freiburgs Stadtverwaltung möchte, dass Freiburg dabei ist. Unter dem Motto „Mein Herz Schlägt hier: Für unseren Fußball, für unser Stadion, für unsere Stadt“ will die Stadt Freiburg Austragungsort der Frauen-EM werden. Wie das Rathaus am Donnerstagmittag in einer Pressemitteilung bekannt gab, hat die Verwaltung am gestrigen Mittwoch beim DFB offiziell ihre Teilnahmeerklärung abgegeben.

„Das ist eine einmalige Chance für unsere Stadt und den Frauen- und Mädchenfußball in der Region. Freiburg ist nicht nur fußballverrückt, sondern auch eine weltoffene, vielfältige und nachhaltige Stadt mit einem modernen Stadion“, so Oberbürgermeister Martin Horn – und damit sei Freiburg „der perfekte Austragungsort“ für EM 2029, so der OB. Die finale Zustimmung zu der Bewerbung steht unter dem Vorbehalt, dass auch der Freiburger Gemeinderat in seiner Sitzung am 10. Dezember dazu Ja sagt und Freiburg als Austragungsort vom DFB berücksichtigt wird.

Der DFB möchte nach der erfolgreichen Heim-EM der Männer auch das Turnier der Frauen in Deutschland austragen. Die sogenannte „WEURO“ (Abkürzung für UEFA Women´s Euro 2029) findet im Juni und Juli 2029 statt. Insgesamt spielen 16 Teams in 31 Spielen um den begehrten Europameistertitel. Der DFB benennt gegenüber der UEFA mindestens acht geeignete Spielorte mit Stadien unterschiedlicher Kapazität.

17 deutsche Städte bewerben sich

Die Stadt muss die abschließenden Bewerbungsunterlagen bereits bis zum 22. Januar beim DFB einreichen. Insgesamt 17 deutsche Städte bewerben sich als Spielort. Als einzige weitere Stadt aus Baden-Württemberg gehört die Landeshauptstadt Stuttgart dazu (siehe Bewerber-Liste am Artikelende). Die UEFA gibt voraussichtlich im Dezember 2025 bekannt, welches Land beziehungsweise welcher Verband den Zuschlag erhält. Die finale Entscheidung des DFB-Präsidiums, wo in Deutschland im Falle eines Zuschlags gespielt werden soll, fällt vermutlich im Juni 2026.

Finanz- und Sportbürgermeister Stefan Breiter erinnert an die vorbildliche Gastgeberrolle, die Freiburg jüngst beim Nations-League-Gastspiel der Männer-A-Nationalmannschaft im Europa-Park Stadion erfüllte: „Wir haben beim Spiel unserer Männer-Nationalmannschaft am 16. November gezeigt, dass die Sportstadt Freiburg ein ausgezeichneter Gastgeber ist“, so Breiter. „Als Sportbürgermeister würde es mich natürlich ganz besonders freuen, wenn wir die Frauen-Fußball-EM nach Deutschland holen und Austragungsort sein dürfen.“

Und auch der SC Freiburg mit Birgit Bauer-Schick, der Bereichsleiterin Frauen- und Mädchenfußball beim SC, unterstützt die Bewerbung: „Der Frauen- und Mädchenfußball beim Sport-Club spielt schon seit Jahrzehnten eine große Rolle. Ein solches Turnier wäre ein großartiges Event für unseren Verein, für unsere Stadt und für viele fußballbegeisterte Mädchen und Jungen aus der Region“, so Bauer-Schick.

Erste skeptische Reaktion aus dem Gemeinderat

Nach Aussage von Stefan Schillinger, Mitglied in der Freiburger SPD-Fraktion und im städtischen Sportausschuss lagen dem Gemeinderat zum Zeitpunkt der Bekanntgabe noch keine schriftlichen Informationen zu einer städtischen Bewerbung vor. Das Thema stehe laut Schillinger nun auf der Tagesordnung für den nicht-öffentlichen Teil der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am kommenden Montag. Der SPD-Stadtrat erwartet eine „spannende Debatte“, deren Ausgang er für offen halte. Da geh es „es keineswegs nur um Geld, es geht auch um Transparenz, es geht um Werte“, so Schillinger auf Anfrage des Wochenberichts. „Deals mit der UEFA sind schwierig, es ist ausreichend dokumentiert, wer hier was davon hat. Eines ist aber sicher: Die UEFA bestimmt die Bedingungen, zahlen tun andere. Zum Beispiel die teilnehmenden Städte“, kommentiert Schillinger aauf der Facebook-Seite des Freiburger Wochenbericht.

Die letzte Europameisterschaft der Frauen fand 2022 in England statt. 574.865 Zuschauer besuchten die Spiele in zehn englischen Stadien, von denen das Kleinste eine Kapazität von 7.000 Zuschauern hatte (Manchester City Academy Stadium) und das Größte mit 90.000 Zuschauern das Londoner Wembley Stadion war.

Info: Insgesamt haben sich laut DFB 17 deutsche Städte fristgerecht als Spielort für die Frauen-EM 2029 beworben. Das sind die Bewerber-Städte und die dazugehörigen Stadien:

  • Berlin (Olympiastadion) 
  • Bremen (Weserstadion)
  • Dortmund (Signal Iduna Park)
  • Düsseldorf (Merkur Spiel-Arena) 
  • Essen (Stadion an der Hafenstraße)
  • Frankfurt (Deutsche Bank Park)
  • Freiburg (Europa-Park-Stadion)
  • Gelsenkirchen (Veltins Arena)
  • Hamburg (Volksparkstadion)
  • Hannover (Heinz von Heiden Arena)
  • Köln (RheinEnergieSTADION)
  • Leipzig (Red Bull Arena)
  • Mainz (MEWA Arena)
  • München (Allianz Arena)
  • Rostock (Ostseestadion)
  • Stuttgart (MHP Arena)
  • Wolfsburg (Volkswagen Arena) 

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