Freiburgs Sportfamilie traf sich am Samstagabend im Konzerthaus, um Athleten aus den unterschiedlichsten Sportarten für ihre Erfolge des Vorjahres zu würdigen. Unter den 1.600 Gästen war reichlich Prominenz vertreten, darunter mehrere Olympiasieger. Der Abend brachte zahlreiche Neuerungen und gefeiert wurde bis spät in die Nacht.
Die Gäste der diesjährigen Galanacht des Sports zeigen sich einmal mehr in allerbester Feierlaune. Kein Wunder, gilt es doch die herausragenden Leistungen zahlreicher Sportlerinnen und Sportler zu feiern. Insgesamt 179 städtische Sportmedaillen überreichen Oberbürgermeister Martin Horn und Sportbürgermeister Stefan Breiter an diesem Abend – ein neuer Rekord. Rekordverdächtig ist auch die Besucherzahl mit mehr als 1.600 Gästen (2024: 1.200 Besucher). Bewährt hat sich das im Vorjahr neu eingeführte Konzept, bei dem die Gäste sich zunächst im Foyer versammeln und anschließend im bestuhlten Rolf-Böhme-Saal Platz nehmen. Mit rund 90 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur ist auch der VIP-Anteil in diesem Jahr bedeutend höher als im Vorjahr. Freiburg, das spürt man an diesem Abend, hat Lust auf die Galanacht.

Das Opening
Eröffnet wird das abendfüllende Programm mit einer fulminanten Tanzshow der Freiburger MAK Studios. Für die MAK Crew um deren Leiterin Maryam Anita Khosravi-Piazolo ist der Auftritt auf der Galanacht-Bühne ebenso eine Premiere wie für Stefan Mayer – der Stadionmoderator des SC Freiburg ersetzt kurzfristig seine erkrankte Kollegin, SC-Stadionsprecherin Julica Goldschmidt. Als Moderator führt er die Gäste mit Witz und Charme durch den Abend. Bei der Talkrunde mit OB Horn, Bürgermeister Breiter, Sportreferatsleiterin Ulrike Hegar und dem Sportkreis Freiburg steht dann auch die Bedeutung des Sports für die Gesellschaft im Vordergrund: „Es ist wichtig, dass wir die Kinder früh in Bewegung bringen. Jeder Euro, den die Stadt Freiburg in den Sport steckt, ist ein guter Euro“, so Breiter.


Nachwuchs-Förderpreis
Eine Neuerung gibt es bei der Verleihung des Nachwuchs-Förderpreises des SC Freiburg. Der Fußball-Bundesligist erhöht seine Fördersumme auf 6.000 Euro, so dass in diesem Jahr nicht nur ein, sondern gleich drei Vereine die begehrte Förderung erhalten: In diesem Jahr geht das Geld an die Jugendabteilung des Freiburger Tennis-Clubs als erster Preisträger (3.000 Euro), an den Nachwuchs des Showteams Matrix des TV Freiburg-Herdern (2.000 Euro) sowie an das Rope Skipping-Team des TV Freiburg-St. Georgen (1.000 Euro). Andreas Steiert, Leiter der Freiburger Fußballschule des SC Freiburg überreicht die Preise und sagt, die Erhöhung der Fördersumme sei für den SC ein „no-brainer“ gewesen: „Kinder in Bewegung zu bringen, ist für uns ein großes Anliegen“, so Steiert.

Eliteschülerin des Sports
Eliteschülerin des Sports wird in diesem Jahr Nele Schutzbach von der Max-Weber-Schule. Die 17-jährige Gehörlosen-Skisportlerin gewann 2024 unter anderem vier Medaillen bei den Deaflympics – dem Pendant zu den Olympischen Spielen für Gehörlose. „Mir bedeutet der Preis sehr viel“, sagt Schutzbach, als sie die Ehrung von der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau und dem Olympiastützpunkt Freiburg entgegen nimmt.

Reichlich Sport-Prominenz
Unter den Gästen im Konzerthaus Freiburg ist in diesem Jahr so manches prominente Gesicht zu entdecken. Gleich fünf Olympia-Teilnehmer kann Galanacht-Organisator Jens Hoffmann begrüßen, darunter Aline Rotter-Focken, Olympiasiegerin im Ringen von Tokio 2020, Martin Schmitt, Skisprung-Olympiasieger von Salt Lake City 2002, Lisa Klein, Olympiasiegerin mit dem deutschen Radrennvierer 2021 in Tokio, den früheren Nordischen Kombinierer Georg Hettich (Olympiasieger 2006 in Turin) sowie Michael Weymann, Goldmedaillengewinner der Paralympics 1998 in Nagano/Japan.
Sie alle kamen als Gesichter des neu geschaffenen „Team Freiburg Schwarzwald“. Ziel dieser Initiative ist es, die Erfolge des hiesigen Olympiastützpunktes noch stärker in den Vordergrund zu rücken, im Schulterschluss mit der Politik und der Wirtschaft. „Nicht jammern, sondern machen“ sei das Motto, so Schirmherrin Rotter-Focken. „Der Olympiastützpunkt ist ganz, ganz wichtig. Dafür, dass das am Laufen gehalten wird, braucht es ein starkes Team. Gemeinsam sind wir stärker“, so Schmitt. Unter den Gästen im Konzerthaus war auch der in Freiburg lebende frühere Radprofi und Tour-de-France-Etappensieger Simon Geschke.

Sportlerwahl als Höhepunkt des Abends.
Die olympische Sportprominenz übernimmt auch den Höhepunkt des Abends: Martin Schmitt und Georg Hettich überreichen die begehrten Trophäen bei der Wahl zu Freiburgs Sportlern des Jahres. Auch hier gibt es ein Novum. Zum ersten Mal in der Geschichte der Galanacht wird die Publikumswahl (50 Prozent) um das Voting einer Jury (50 Prozent) ergänzt, besetzt mit Vertretern des städtischen Sportreferats, des Sportkreises Freiburg und des Freiburger Wochenberichts als langjähriger Medienpartner der Veranstaltung.
Sportlerin des Jahres
Als Sportlerin des Jahres setzt sich mit Cora Zicai vom SC Freiburg ein Shootingstar des deutschen Frauenfußballs durch. Hier kommt auch direkt der neue Wahlmodus zum Tragen: Weil Zicai nach Jury- und Publikumsvoting gleichauf liegt mit der ebenfalls nominierten Leichtathletin Jolanda Kallabis und Para-Skisportlerin Nele Schutzbach (alle drei 28,6 Prozent), gibt am Ende das Publikumsvoting den Ausschlag – hier nämlich hat die in Freiburg geborene Fußball-Nationalspielerin Zicai die Nase vorn. Mit der Trophäe in der Hand sagt sie: „Ich habe viel Unterstützung erhalten von meiner Familie und vom Verein. Ich bin froh, dass ich das mit Leistung zurückzahlen konnte.“
Sportler des Jahres
Die Trophäe bei den Männern geht wie im Vorjahr an Biathlet und Langläufer Nico Messinger vom Ring der Körperbehinderten. Vergangenes Jahr hatte er die Ehrung wegen der WM in Kanada verpasst. „Umso schöner ist es, dass ich dieses Jahr den Preis persönlich entgegen nehmen kann“, sagt er auf der Bühne, begleitet vom Applaus seiner Mit-Nominierten, dem Freiburger Kickboxer Elias Ehret und RKG-Ringer Nico Megerle. Der ebenfalls nominierte Läufer Omar Tareq war an diesem Abend verhindert.

Mannschaft des Jahres
Neue Mannschaft des Jahres wird die Affenbande, die gleich in ihrem zweiten Jahr als Volleyball-Erstligist den Einzug in die Playoffs perfekt macht. Die FT-Volleyballer setzen sich bei der Wahl gegen die U19-Fußballer des SC Freiburg, das LAC-Berglaufteam und die USC-4×400-Meter-Staffel der Frauen durch. Über die Gründe für die erfolgreiche Saison des FT-Teams, das am Montag in die Playoffs gegen Lüneburg startet, sagt Kapitän Luc Hartmann: „Die Chemie bei uns ist sehr gut. Die Trainings sind toll, es macht einfach Spaß. Ich denke, das sieht man auch auf dem Feld.“

Die Party danach
Bis halb drei Uhr nachts schwingen die Gäste das Tanzbein auf der Aftershow-Party im Konzerthaus. Die deutliche Überlänge des offiziellen Teils tut der guten Stimmung auch in diesem Jahr keinen Abbruch. Ob Freiwasserschwimmer, Tennis-Spieler oder Leichtathlet – als Klassentreffen der Freiburger Sportszene macht die Galanacht einmal mehr ihrem Namen alle Ehre. Im nächsten Jahr findet dieses wieder am 14. März 2026 statt.
