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Gefährlicher Jahreswechsel: Stadt und Uniklinik Freiburg warnen vor Böllern und Raketen

Feuerwerk an SilvesterEin Feuerwerk gehört für viele Menschen an Silvester (und oft schon kurz davor) zum Pflichtprogramm, birgt aber Gefahren. Symbolfoto: Pixabay

Augenverletzungen, Verbrennungen, Hörschäden: Die Gefahren von Silvesterböllern werden oft unterschätzt. Stadt Freiburg und Uniklinik geben Tipps für einen unfallfreien Jahreswechsel und mahnen zur Rücksichtnahme.

Wie die Stadt Freiburg in einer Pressemitteilung erklärt, ist privates Feuerwerk auch in diesem Jahr nur am 31. Dezember und am 1. Januar erlaubt. Rund um Kirchen, Krankenhäuser, Kinder- und Altersheime sowie auf besonders brandempfindlichen Plätzen – wie dem Freiburger Münsterplatz – bleibt das Zünden von Knallern und Raketen strikt untersagt. Diese Regelung gilt bundesweit.

„Behindern Sie nicht die Arbeit von Polizei und Rettungskräften – sie sorgen für Ihre Sicherheit und Gesundheit“, appelliert Bürgermeister Stefan Breiter. „Auch von zerbrochenem Glas geht Gefahr aus, daher werfen Sie leere Flaschen und Gläser bitte nicht achtlos weg. Es stehen genügend Abfallbehälter zur Entsorgung bereit“, so Breiter.

Kinder sind besonders häufig von Verletzungen betroffen

Das Universitätsklinikum Freiburg warnt unterdessen vor den gesundheitlichen Risiken. „Augenverletzungen durch Feuerwerkskörper sind besonders gravierend, da sie oft zu bleibenden Schäden führen“, erklärt Thomas Reinhard, Ärztlicher Direktor der Klinik für Augenheilkunde, in einer Pressemitteilung der Uniklinik. Eine aktuelle Studie zeige demnach, dass über die Hälfte der Verletzten unbeteiligte Zuschauer von Feuerwerk waren. Besonders häufig betroffen seien zu dem Kinder unter 12 Jahren.

Auch Handverletzungen stellen ein großes Risiko dar. Ferdinand Wagner, Sektionsleiter Traumatologie der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, erinnert an schwere Fälle: „Ein zwölfjähriger Junge wurde in das Universitäts-Notfallzentrum geliefert, weil er einen Blindgänger zünden wollte, der ihm in der Hand explodierte. Der Schaden war so massiv, dass der Zeigefinger schließlich in der Klinik für Plastische und Handchirurgie amputiert werden musste.“

Neben Augen und Händen kann auch das Gehör massiv beeinträchtigt werden. Akustische Traumata wie Tinnitus, Schwindel oder dauerhafte Hörminderungen seien mögliche Folgen. „Diese Schäden lassen sich oft vermeiden, wenn einfache Schutzmaßnahmen wie ausreichender Abstand und das Tragen von Ohrstöpseln beachtet werden“, betont Andreas Knopf, Ärztlicher Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum.

Hinweis: Für Notfallverletzungen sind der Augen- und HNO-Notdienst sowie das Universitäts-Notfallzentrum des Universitätsklinikums Freiburg zum Jahreswechsel 24 Stunden besetzt.