Beim „Große Spiele Eventabend“ ziehen die Initiatoren des Vier-Sportarten-Tickets eine positive Bilanz. Nur die Hallensituation bleibt ein Thema. Vereinsvertreter halten leidenschaftliche Plädoyers für die Bedeutung des Spitzensports in Freiburg.
Das Vier-Sportarten-Ticket „Große Spiele“ ist vor zwei Jahren in Freiburg ins Leben gerufen worden. Was schon damals (und nach wie vor) eine bundesweit einzigartige Idee mit Modellcharakter war, hat sich inzwischen bewährt. Vier Vereine aus vier verschiedenen Sportarten – die FT-Erstligavolleyballer, das EHC-Eishockeyteam, die HSG-Handballerinnen und die USC-Basketballerinnen – bieten ein gemeinsames Ticket für ihre Livespiele an, um sich im Aufmerksamkeitswettstreit mit dem alles dominierenden Fußball auf kreative Weise Gehör zu schaffen.
Alle Ticketpakete verkauft„Alle 200 Ticketpakete in diesem Jahr wurden verkauft“, zog Initiator Dietmar Junginger nun beim „Große Spiele Eventabend“ in der Keidel-Therme vor 150 Gästen, darunter Sponsoren, Bilanz für die vergangene Saison. Man wolle die Initiative weiterführen, kündigte Junginger an und das obwohl es infrastrukturelle Fallstricke gibt. „Der begrenzende Faktor ist die Hallensituation in Freiburg“, sagt Junginger. Weil die HSG Freiburg mit der Gerhard-Graf-Halle (Kapazität: 350 Zuschauer) die kleinste Spielstätte aller vier Vereine hat, können nicht mehr als 200 Große-Spiele-Tickets angeboten werden.

„Miteinander mehr möglich machen“ – das Motto, unter dem dieser gesellige Abend stand, galt ganz besonders als Freiburgs Sportkreis-Vorsitzender Hans-Jürgen Muri das Podium betrat. Er und Junginger kündigten an, einen Weg finden zu wollen, wie sie künftig gemeinsam mehr Einfluss nehmen können. Der Sportkreis allein vertritt 50 Sportvereine in Freiburg. „Es macht Sinn, dass wir gemeinsam auftreten, um die Interessen der Vereine zu vertreten“, sagt Muri über den Schulterschluss mit den „Großen Spielen“.
Die Botschaft des Abends, dass abseits des Fußballs die anderen Spitzensportarten in Freiburg genauso Aufmerksamkeit und finanzielle Unterstützung verdient haben, fasste schließlich niemand so treffend in Worte, wie Harald Janson. Der Sportliche Leiter der USC-Eisvögel hielt ein emotionales Plädoyer. Der Affenbande bescheinige er eine „Saison der Inspiration“ und von den EHC-Kufen-cracks zeigte er sich beeindruckt: „Was für eine Physis und was für liebenswerte Jungs“. Und über die Red Sparrows der HSG, die nun in die Relegation um den Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga starten, sagte Janson: „Ihr erinnert mich an unsere Anfänge. Man lechzt schier danach, Euch eines Tages in einer Arena sehen, vielleicht mit uns zusammen, die wir gemeinsam den Frauensport repräsentieren.“ Dann versprach Janson: „Wir werden dafür kämpfen.“
Die Idee der Großen Spiele, das zeigte dieser Abend, verfängt. „Wir können alle voneinander lernen“, sagt Janis Wagner, kaufmännischer Leiter des EHC Freiburg. Und Jakob Schönhagen, Trainer der FT-Volleyballer sagte, dass es an der Zeit sei „auch monetär zu würdigen“, was diese Sportler leisten würden.