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Hausverbote und Abmahnungen nach Nazi-Gegröle in Luxus-Wohnheim

Wohnheim The Fizz in FreiburgDie Ermittlungen um den Vorfall im „The Fizz“ laufen. Foto: Kathrin Blum

Nachdem in der vergangenen Woche polizeiliche Ermittlungen im Zusammenhang mit einem mutmaßlichen ausländerfeindlichen Vorfall im privaten Studentenwohnheim „The Fizz“ bekannt geworden sind, hat nun der Wohnheimbetreiber IC International Campus in München mit Hausverboten gegen mehrere ehemalige Bewohner der Einrichtung reagiert. Sollten auch aktuell im „The Fizz“ wohnende Studenten an dem Vorfall beteiligt gewesen sein, werde man mit Abmahnungen und Strafanzeigen reagieren, so ein Sprecher. Auch ein Rauswurf sei im Zweifelsfall denkbar.

Im „The Fizz“ leben laut Betreiber zu zwei Dritteln Studierende aus dem Ausland. Schon allein deshalb verurteile man den mutmaßlichen Vorfall scharf. Das Heim lege großen Wert auf interkulturellen Austausch und ein besonderes Gemeinschaftsgefühl. Jede Party überwachen könne man aber freilich nicht.

Laut einem Polizeibericht soll bei einer Party Ende September das sogenannte „Sylt-Lied“ („L´amour toujours“ von Gigi d’Agostino) mit einem ausländerfeindlichen Text gesungen worden sein. Der Staatsschutz ermittelt zu dem Vorfall, bei dem auch der Hitlergruß gezeigt worden sein soll. Einige Beteiligte seien namentlich bekannt, so die Polizei. Laut IC international Campus sollen das die ehemaligen Bewohner sein, gegen die nun das Hausverbot ergangen ist. Gegenüber dem Wochenbericht sagte Polizeisprecher Michael Schorr am Dienstag, dass die Polizei inzwischen mehrere Zeugenhinweise erhalten habe, die nun ausgewertet würden. „Eigenartig war, dass in der Nacht des Vorfalls selbst keine Zeugen angerufen hatten“, so Schorr.

IC International Campus betreibt an verschiedenen Standorten in Europa vergleichsweise luxuriös ausgestattete hochpreisige Wohnheime für Studenten.

Autor: Bernd Peters