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Im Vauban gibt es weiterhin Clinch um das Öko-Klo

Diese Ökotoilette steht bereits im Eschholzpark – doch wo soll das letzte Öko-Klo hin? Foto: Joers

Drei Öko-Klos hat die Stadt Freiburg schon im Stadtgebiet aufgestellt, die letzte sucht derzeit noch ihren Platz: Der Aufbau am geplanten Standort in der Georg-Elser-Straße im Vauban wurde aufgrund von Anwohnerprotesten abgebrochen. Der Stadtteilverein hat die Hoffnung auf eine Lösung noch nicht aufgegeben, denn eine öffentliche Toilette werde dringend gebraucht.

Wo kommt Freiburgs vorerst letzte Ökotoilette hin? Interessenten gibt es viele, auch der Bedarf ist hoch. Doch an dem eigentlich geplanten Standort gab es Widerstand: Anwohner stellten sich gegen die Aufstellung in den Grünspangen der Georg-Elser-Straße. „Die Grünspangen heißen Grünspangen, weil sie sowieso schon ziemlich schmal sind“, so Reinhild Schepers vom Vorstand des Stadtteilvereins.

Außerdem war die Aufstellung der Toilette in nächster Nähe zum Georg-Elser-Denkmal geplant – dies stieß den Anwohnern negativ auf. „Viele Leute haben sich für die Restaurierung des Denkmals eingebracht – ich kann schon nachvollziehen, dass die Leute einen besonderen Bezug dazu haben“, sagt Schepers.

Schwierig sei, dass die Kommunikation mit der Stadt nicht immer reibungslos verlaufe: „Wir würden uns wünschen, rechtzeitig informiert zu werden“, sagt Reinhild Schepers. Dies gehe manchmal unter, sei jedoch kein böser Wille der Stadt.

Ein weiterer Grund für den Unmut der Anwohner sei gewesen, dass die Grünbereiche oft von Gruppen von Jugendlichen genutzt werden: „Hier ist es eh schon unruhig – die Sorge war, dass es an dem Standort dann noch unruhiger wird.“ Die Leute, die an den Grünspangen wohnten, seien ohnehin schon sehr belastet.

Der Lärm war auch an vielen anderen Standorten Thema: Teilweise hätten sie dies nicht nachvollziehen können, sagt Schepers, die mit ihrem Kollegen Günter Reineke auch bei der späteren Begehung anderer Standorte dabei war.

Ein Favorit ist die Wendeschleife der Straßenbahn an der Innsbrucker Straße. Hauptnutzer der öffentlichen Toiletten seien Reisegruppen, die Führungen durch den Stadtteil machen und meist mit Bussen anreisen. Voraussetzung für die Ökotoilette an dem Standort wäre dann gewesen, dass die Reisebusse in der Wendeschleife halten könnten. Und: „Die Führungen sollen eigentlich eher in Vauban-Mitte beginnen“, so Schepers. So müssten die Gäste danach mit der Straßenbahn weiterfahren. „Der Weg ist zu lang zum Laufen“, so Schepers. Und: Eine einzige Toilette wäre für die große Anzahl an Reisegästen knapp bemessen.

Eine öffentliche Toilette hat der Stadtteil bereits: Sie steht auf dem Paula-Moderson-Platz und ist seit Anfang des Jahres kaputt. Leider sei die externe Firma „nicht so dahinter her“, dass sie repariert wird – außerdem müssen Nutzerinnen und Nutzer des stillen Örtchens 50 Cent zahlen.

Viele Anwohnende könnten die Notwendigkeit einer öffentlichen Toilette nicht nachvollziehen: Tagsüber, wenn die Besuchergruppen durch das Vauban geführt werden, seien die Anwohner arbeiten, selbst haben sie kurze Wege und brauchen keine öffentliche Toilette. Wer nicht im Vauban wohnt und eine Toilette aufsuchen möchte, muss derzeit in Läden fragen oder dort etwas kaufen. Dies sei „keine gute Situation“, so Schepers.

Derzeit steht die Ökotoilette auf dem Bauhof – und dort soll sie schleunigst weg. „Bei uns hat das leider nicht so geklappt“, so auch Günter Reineke. Es habe anschließend so viele Anfragen von anderen Stadtteilen gegeben, dass zunächst diese geprüft wurden. „Es gibt viele Plätze, in denen eine öffentliche Toilette sehr dringend ist – zum Beispiel im Seepark“, so Reineke. Er hofft auf ein Happy End: „Das ist ja ein Pilotprojekt – das kann ja wiederkommen.“ Und: „Unser Favorit wäre die Innsbrucker Straße.“