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„Innehalten und etwas für sich tun“: Neues Programm der vhs Freiburg nimmt die Zeit in den Fokus – Interview

Frau beim YogaMit Kraft in den Tag starten: Das bietet der vhs-Kurs „Yoga für Frühaufsteher“. Foto: Adobe Stock

„Nimm dir Zeit“: unter diesem Motto steht das neue Herbst/ Wintersemester der vhs Freiburg. Was dahinter steckt und welche Highlights die Teilnehmer bei Kursen und Veranstaltungen erwartet, erzählt Karlheinz Müller, stellvertretender Direktor der vhs Freiburg, im Gespräch mit Saskia Schuh.

Herr Müller, was steckt hinter dem neuen Motto für das kommende Semester?

Karlheinz Müller: Unser Blickpunkt steht unter dem Motto ’Nimm dir Zeit – Miteinander und voneinander lernen’. Die Zeit wird ja immer schnelllebiger, ganz viele Dinge passieren gleichzeitig, die künstliche Intelligenz bringt ständig neue Möglichkeiten hervor. Ob im Beruf oder in der Freizeit, die Digitalisierung beschleunigt unser ganzes Alltagsleben. Da dachten wir, es wäre schön, mal ein bisschen innezuhalten, zu entschleunigen und auch mal zu schauen, was kann ich denn für mich selbst tun und wie können wir voneinander lernen.


Welche Veranstaltungen gibt es dazu?

Müller: Wir haben einiges zusammengestellt. Es beginnt mit dem Nachdenken über die Zeit, im Einführungsvortrag des Psychologen Marc Wittmann ’Gefühlte Zeit: Wie unser Zeitbewusstsein entsteht’. Oder eine kritische Einführung in das Denken von Martin Heidegger mit Sigbert Gebert im Vortrag ’Sein und Zeit’. In der ’Kunst des Müßiggangs’ wird über den Umgang mit der freien Zeit in Kunst und Literatur reflektiert. Einen Blick in die Zukunft und die Weiterentwicklung der Galaxien verspricht eine Vorführung im Planetarium.


Was sind Ihre Highlights?

Müller: Bei über 1.000 Veranstaltungen pro Semester ist das nicht einfach. Der Einführungsvortrag ist für mich ein Highlight, spannend finde ich persönlich auch die kreativen Angebote, wo Familien mit Kindern Zeit miteinander verbringen können. Oder bei einem Bildvortrag Freiburg in den Blick zu nehmen und anschließend bei einer Stadtführung mit der Straßenbahn die Stadt neu kennenzulernen. Aber auch alltagstaugliche Themen wie Zeitmanagement im Home Office oder Kurse im Sportbereich, beispielsweise zum Effizienteren Laufen finde ich persönlich spannend.

„Die große Nachfrage zeigt, dass die Freiburger sehr gerne wieder persönlich in die vhs kommen – die Teilnehmerzahlen sind fast wieder auf Vor-Corona-Niveau“, sagt Karlheinz Müller, stellvertretender Direktor der vhs Freiburg. Foto: Steinbrecher


Welche Neuerungen stehen auf dem Programm?

Müller: Es gibt wieder einige neue Veranstaltungen – vom Brushlettering bis hin zum asiatischen Kochkurs. Unsere Angebote sind aber nicht nur inhaltlich sondern auch zeitlich sehr umfassend. Die finden nicht nur abends statt, sondern wir haben quasi einen durchgehenden Betrieb. Wir fangen mit ’Yoga für Frühaufsteher’ an und enden mit Nachtfotografie zur ’Blauen Stunde’.
Die Klassiker dürfen aber auch nicht fehlen?Müller: Genau. Sprachkurse sowie Veranstaltungen im kreativen und gesundheitlichen Bereich sind weiterhin unser Schwerpunkt, denn diese werden am stärksten nachgefragt.


Bei You Tube und auf anderen Kanälen gibt es mittlerweile zahlreiche Tutorials. Sehen Sie das als Konkurrenz zum vhs-Angebot?

Müller: Wir sehen das als Ergänzung, nicht aber als Alternative. Die große Nachfrage zeigt, dass die Freiburger sehr gerne wieder persönlich in die vhs kommen – die Teilnehmerzahlen sind fast wieder auf Vor-Corona-Niveau. Wir bieten auch Online-Kurse an, aber viele wollen vor Ort und mit anderen – deshalb auch unser Motto „Miteinander und voneinander lernen“ – dabei sein.