bz.medien-logo

Junge Leute legen Wert auf einen sicheren Arbeitsplatz

Ein sicherer Arbeitsplatz liegt laut IHK-Studie im Trend und ist jungen Leuten wichtiger als Work-Life-Balance oder viel Freizeit. Foto: Pixabay.de

Verwöhnt, faul und ständig nur am Handy – die Generation Z genießt nicht den besten Ruf. Doch was ist dran an solchen Klischees? Die IHK Südlicher Oberrhein hat junge Menschen an sämtlichen Berufsschulen im Kammerbezirk befragt. Herausgekommen ist ein differenziertes Bild mit Überraschungen.

Wie stellst du dir deine Zukunft vor? Auf diese allgemein gestellte Frage antwortete die Mehrheit (51 Prozent) mit „eher zuversichtlich“. Bei nur 6 Prozent überwiegt der Pessimismus, während der Rest mit gemischten Gefühlen nach vorne schaut.

Auch nach ihren Ängsten wurden die zwischen 1998 und 2007 geborenen Berufsschüler gefragt. Ganz oben steht die Angst vor einem Krieg in Europa (47 Prozent), gefolgt von schweren Krankheiten (43) und der schlechten Wirtschaftslage (37). Sorgen bereiten auch Terroranschläge (36), Zuwanderung (26), Klimawandel (20) und Ausländerfeindlichkeit (18). Nach der Ausbildung keinen Arbeitsplatz zu finden, bekümmert 14 Prozent.

Auf die Frage, was ihnen wichtig im Leben sei, gaben die Meisten (74 Prozent) an, einen zuverlässigen Partner zu haben, gefolgt von guten Freunden (72 Prozent). Das Leben in vollen Zügen zu genießen, wünschen sich 59 Prozent, 49 Prozent wollen viel Geld verdienen. Ihre finanzielle Lage bewerten 42 Prozent als gut bis sehr gut, 24 Prozent als schlecht bis sehr schlecht. Jeder Vierte bessert das Gehalt mit einem Nebenjob auf. 78 Prozent gaben an, noch bei ihren Eltern zu leben.

Die Generation Z, so hört man oft, lege mehr Wert auf Freizeit als auf Karriere. Die IHK-Umfrage kann dieses Klischee nicht bestätigen. Zwar antworten 43 Prozent der Befragten, bei der Berufswahl auch auf die Work-Life-Balance zu achten, doch höher rangieren andere Themen: ein guter Verdienst (76 Prozent), ein angenehmes Arbeitsklima (69), eine sinnvolle Arbeit (57), ein nahegelegener und sicherer Arbeitsplatz (55) und kompetente Chefs (48).

Als stressig und belastend empfinden ihren Berufsalltag rund 20 Prozent, 52 Prozent als „eher entspannt und hin und wieder etwas stressig und belastend“. 5 Prozent erleben nach eigenen Angaben im Betrieb eine „sehr entspannte“ Zeit.

Positive Bewertungen für Ausbildungsbetriebe

94 Prozent der Azubis geben an, dass ihr Ausbilder immer oder häufig für sie da sei. 85 Prozent fühlen sich in ihrem Arbeitsumfeld fair und respektvoll behandelt. 84 Prozent dürfen ihre Überstunden ausgleichen. 77 Prozent können jederzeit die Berufsschule besuchen. 78 Prozent würden ihren Ausbildungsbetrieb weiterempfehlen.

56 Prozent haben sich ihre Ausbildung weithin oder genau so vorgestellt. 48 Prozent sind sich sicher, nach der Ausbildung übernommen zu werden; 43 Prozent halten eine Weiterbeschäftigung für wahrscheinlich. Eine Weiterbildung ist für 86 Prozent ein Thema.
Für 44 Prozent waren Eltern und Verwandte die wichtigsten Ratgeber bei der Suche nach der richtigen Ausbildung, bei 23 Prozent halfen die Freunde. Die Schule spielte als Ausbildungsberaterin nur für 8 Prozent eine entscheidende Rolle.

Um sich über die Ausbildung zu informieren, nutzen 41 Prozent soziale Medien. Von Interesse sind Finanztipps (49 Prozent) und Weiterbildungsmöglichkeiten (43). Die beliebtesten Plattformen für Azubis sind Instagram (64 Prozent), YouTube (51) und TikTok (42).