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Mehr Straftaten in Freiburg: Polizeipräsenz wird verstärkt

Videoüberwachung in FreiburgDie Videoüberwachung in der Innenstadt wirkt: dank der Kameras konnten Straftaten aufgeklärt oder sogar verhindert werden.Insgesamt ist die Zahl der Straftaten im öffentlichen Raum jedoch gestiegen. Foto: Michael Bamberger

Unrühmlicher Spitzenplatz: Freiburg ist weiterhin die kriminellste Stadt im Land. Das zeigen die Ergebnisse der Kriminalstatistik, die die Polizei am Freitag vorgestellt hat. Hier wird am häufigsten eine Straftat begangen – vor allem Diebstähle haben deutlich zugenommen. Deshalb soll es mehr Polizei auf den Straßen geben – und der Vollzugsdienst wird verdoppelt.

Mehr als 26.600 Straftaten gab es laut Polizei im vergangenen Jahr im Stadtkreis Freiburg – ein Plus von 15,1 Prozent im Vergleich zu 2022. Das liegt besonders an einem „massiven Anstieg von Diebstählen“ (26,5 Prozent), so Polizeivizepräsident Matthias Zeiser. Vor allem Laden- (plus 42,8 Prozent) und Taschendiebstähle (plus 41,3 Prozent), aber auch der Fahrrad- (plus 44,9 Prozent) und der Moped-Klau (plus 35 Prozent) haben deutlich zugenommen.

Die meisten Straftaten gab es in der Altstadt (6.668), in Haslach (3.015), dem Stühlinger (2.005) und in der Wiehre (1.879). Ein Anstieg zeigte sich bei den nicht-deutschen Tatverdächtigen, deren Anteil lag erstmals bei über 50 Prozent. Ein bundesweiter Trend zeigt sich auch in Freiburg: die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die eine Straftat begehen, ist im Vergleich zum Vorjahr größer geworden – allerdings nur leicht. Einen Rückgang gab es dagegen in anderen Bereichen: bei Sexualstraftaten (minus 8,8 Prozent) und der Rauschgiftkriminalität (4,6 Prozent weniger).

Für die Videoüberwachung in der Innenstadt, die seit über einem Jahr in den Nächten am Wochenende läuft, zieht die Polizei ein positives Fazit. „Diese zeigt Wirkung, wir konnten Taten verhindern und aufklären“, erklärte Zeiser. 370 Ereignisse seien so entdeckt worden,324 davon nur dank der Kameras.
Insgesamt sind die Straftaten im öffentlichen Raum im Vergleich zum Vorjahr jedoch um rund 15 Prozent angestiegen – deshalb wird es mehr Polizeipräsenz auf den Freiburger Straßen geben. Personell „werde aufgestockt, das wird man in Freiburg stark merken“, sagte Zeiser. In den kommenden drei Jahren soll es mehr als 100 neue Stellen im Polizeipräsidium Freiburg geben.

Um die Kriminalität in der Stadt zu senken und das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken, wird auch die Sicherheitspartnerschaft zwischen dem Land und der Stadt fortgesetzt. Eine Maßnahme: der städtische Vollzugsdienst wird verdoppelt. „Die aktuellen Zahlen zeigen leider, dass es wichtig und richtig war, ist und bleiben wird, die Sicherheitspartnerschaft weiter fortzuschreiben. Stadt, Land und Polizei arbeiten seit Jahren eng zusammen, diese Kooperation werden wir fortsetzen und weiter ausbauen. Beim Thema Sicherheit setzen wir in Freiburg auf klassische Elemente, der Vollzugsdienst wird verdoppelt, die Stellenausschreibungen dafür laufen bereits. Zudem erwarten wir eine Verstärkung der Polizeikräfte im Polizeipräsidium Freiburg. Gleichzeitig stärken wir die Bereiche Dialog und Prävention. Klares Ziel ist es, die Kriminalität in Freiburg nachhaltig einzudämmen.“

Einer der Schwerpunkte: die Drogenkriminalität eindämmen. Besonders Kinder und Jugendliche sollen davor geschützt werden. Neben gezielten Kontrollen soll in Schulen aufgeklärt werden. Um Jugendkriminalität einzudämmen, arbeiten Staatsanwaltschaft, Stadt und Polizei am Aufbau eines Hauses des Jugendrechts in Freiburg, noch ist man auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten.
Für den Stühlinger Kirchplatz ist indes ein „sozio-kulturelles integratives Gesamtkonzept“ geplant, um den Lärmschutz zu verbessern und Feiernde zu sensibilisieren, sollen auch die Nachtmediatoren aufgestockt werden.