Die Polizei Freiburg und die Stadt Freiburg warnen aktuell vor kursierenden Fake-News-Videos auf Social Media. In den Beiträgen auf TikTok wird der Vorwurf erhoben, dass Missbrauchsfälle in einer Kita vertuscht würden. Die Stadt spricht von haltlosen Anschuldigungen und Vorwürfen. Nach einem Mordaufruf gegen die Kita-Leitung einer städtischen Kita hat das Rathaus nun sogar die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Das Statement der Stadt Freiburg ist an Deutlichkeit nicht zu überbieten. “Diese Vorfälle und der Mordaufruf gegen die Kita-Leitung hat für blankes Entsetzen nicht nur in der Stadtverwaltung gesorgt. Die Behauptungen in den Videos auf TikTok sind völlig aus der Luft gegriffen”, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.
Was war geschehen? Bereits gestern meldete die Polizei Freiburg in einem Facebook-Post, dass bei der Polizei aktuell viele Hinweise zu Videos auf dem sozialen Netzwerk TikTok eingehen würden. In den Videos wird behauptet, dass in einer Kindertagesstätte in Baden-Württemberg eine Kitaleitung Kitakinder fremden Männern übergeben würde, die diese mitnähmen, anderen Menschen zum Missbrauch zuführten und sie anschließend wieder in die Kita zurückbrächten. In einem der Videos wird zudem der Vorwurf erhoben, dass die Universitätsklinik Freiburg Untersuchungsbefunde von drei angeblich missbrauchten Kindern zurückhalten würde. Eines der TikTok-Videos wurde bis Freitag mehr als 570.000 Mal angeklickt. Die Polizei bittet die Nutzer “eindringlich, die Videos nicht weiter zu verbreiten”. Nach derzeitigem Ermittlungsstand lasse sich der erhobene Verdacht nicht bestätigen, so die Polizei.
Anzeige erhoben wegen übler Nachrede, Verleumdung und öffentlichem Aufruf zu Straftaten
Das bekräftigte nun auch die Stadt Freiburg in ihrer Pressemitteilung vom Freitag. “Die Stadt Freiburg wehrt sich gegen die haltlosen Anschuldigungen und Vorwürfe gegen die Leitung und Mitarbeitende einer städtischen Kita in Freiburg”, so die Stadt Freiburg. In einem Nutzer-Kommentar zu dem Online-Beitrag werde die Behauptung aufgestellt, es handle sich um eine bestimmte städtische Kita in Freiburg.
Der Post verbreitete sich rasend schnell und habe letztlich zu einem Aufruf zum Totschlag gegen einen Mitarbeiter dieser Kita geführt, so die Stadt. Das Freiburger Rathaus habe deshalb sofort die Polizei und die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Parallel erstattete die Stadt unverzüglich eine Anzeige “wegen übler Nachrede, Verleumdung und öffentlichem Aufruf zu Straftaten.”
“Eine Morddrohung gegen die Kita-Leitung überschreitet alle Grenzen” – Stadt Freiburg
“Die Stadt stellt klar, dass gegen die Mitarbeitenden ihrer Kita keine Vorwürfe im Raum stehen und keine Strafanzeigen vorliegen. Die Behauptungen entbehren jeglicher Grundlage und sind an keiner Stelle nachweisbar”, so die Stadtverwaltung in ihrer Pressemitteilung.
Um die Kita-Leitung, die Mitarbeitenden der Kita und die Kinder zu schützen, habe die Stadt sofort die Polizei eingeschaltet und einen Sicherheitsdienst beauftragt. Auch zu Kitas in freier Trägerschaft liegen der Stadt und der Polizei keinerlei Hinweise über diese Behauptungen vor. Die Eltern der betreffenden Einrichtung hätten noch am Donnerstagabend ein Schreiben erhalten, welches auf die Situation eingehe und die böswilligen Verleumdungen widerlege.
“Die ganze Stadtverwaltung ist fassungslos, was solche haltlosen Videos auf Social Media für schwerwiegende Folgen für die Mitarbeitenden der Kita haben. Auch viele der Eltern sind über die Gerüchte entsetzt. Eine Morddrohung gegen die Kita-Leitung überschreitet alle Grenzen”, so das Rathaus.