Das sonnige Südbaden gehört zu den Top-10 der glücklichsten Regionen in ganz Deutschland. Das verrät der SKL-Glücksatlas 2024, der gestern von Bernd Raffelhüschen, Professor an der Universität Freiburg und wissenschaftlicher Leiter der Studie, in Berlin vorgestellt wurde. Freiburg gilt als „Underperformer“.
„Deutschland ist wieder auf Glückskurs: Das Corona-Tief ist überwunden und die Lebenszufriedenheit ist kräftig gestiegen“, erklärt Bernd Raffelhüschen. Diese liegt jetzt bei 7,06 Punkten (plus 0,14 Punkte im Vergleich zum Vorjahr) und somit auf dem Niveau der 201er-Jahre. „Wir fragen – auf einer Skala von 0 bis 10 – von absolutem Frust bis hin zu total happy – nach den subjektiven Einschätzungen der Menschen, wie zufrieden sie sind. Wir fragen aber nicht nur, wie es ihnen geht, sondern auch nach den Lebensumständen“.
Knapp 12.500 Menschen wurden für die Studie monatlich befragt. Neben diesen subjektiven Einschätzungen wurden erstmals auch objektive Kriterien wie Einkommen, Infrastruktur und Umwelt miteinbezogen und der persönlichen Einschätzung gegenübergestellt.
Die zufriedensten Menschen leben in Hamburg, Bayern und Schleswig-Holstein folgen auf den Plätzen zwei und drei. Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern. Baden-Württemberg liegt auf Platz 6 im Ranking.
Südbaden zählt mit 7,20 Punkten sogar zu den Top 10 der glücklichsten der 32 Regionen Deutschlands. Objektiv kann die Region mit einem großen Anteil an Waldfläche, weit über dem Durchschnitt liegenden Schlafgelegenheiten für Touristen, einer niedrigen Arbeitslosenquote und einer geringen Abfallmenge
pro Einwohner punkten. Objekte Schwächen seien dagegen geringe Erholungs- und Wasserflächen, vergleichsweise wenig Plätze in Pflegeheimen und weniger Schulabgänger mit Abitur.
Die Stadt Freiburg ist mit einer Lebenszufriedenheit von 6,80 Punkten (Rang 22) im Mittelfeld des Städte-Rankings. „Bei der Lebensqualität, also den messbaren Wohlfahrtsindikatoren wie Einkommen oder Grünflächen, liegt Freiburg im Städtevergleich weit oben (Rang 3). Die Freiburger sind somit deutlich unzufriedener mit ihrem Leben als es die objektiven Wohlfahrtsindikatoren erwarten lassen. Das nennen wir einen „Underperformer“. Die Stadt sei jung, studentisch, familienfreundlich und habe eine exzellente Gesundheitsversorgung. „Getrübt wird die Lebenssituation vieler Freiburger durch einen schwierigen Wohnungsmarkt: Die Mieten sind im deutschlandweiten Vergleich die vierthöchsten – und das bei nur mittlerem Einkommen“, so Bernd Raffelhüschen.