Eine natürliche Geburt im Krankenhaus, bei der die Schwangeren ausschließlich von Hebammen betreut werden – das soll zukünftig am Universitätsklinikum Freiburg möglich sein. Der sogenannte hebammengeleitete Kreißsaal soll ein zusätzliches Angebot für Frauen schaffen, die eine problemlose Geburt erwarten, aber in der sicheren Umgebung eines Krankenhauses gebären möchten.
Am Universitätsklinikum Freiburg hat ein Projektteam aus Hebammen und Frauenärztinnen die Arbeit aufgenommen, um die hebammengeleitete Geburt ab Anfang 2025 anbieten zu können. „Nicht nur die Familien profitieren von dem neuen Konzept, auch für Hebammen wird das Universitätsklinikum Freiburg als Arbeitgeber noch attraktiver“, sagt Professor Dr. Ingolf Juhasz-Böss, Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg.
Denn durch die eigenständige Betreuung der Geburt erhalten Hebammen die Möglichkeit, ihre fachlichen Fähigkeiten in vollem Umfang zu entfalten und eine intensivere persönliche Betreuung der Schwangeren und Gebärenden durchzuführen. Darüber hinaus bietet das Universitätsklinikum seinen Hebammen kontinuierliche Fortbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten an.
So bleiben sie stets auf dem neuesten Stand, können ihre Fertigkeiten fortlaufend verfeinern und die Schwangeren profitieren von einer hochqualifizierten Versorgung. Das Konzept des hebammengeleiteten Kreißsaals ist in anderen Ländern bereits etabliert.
Die Geburt als natürlichen Prozess verstehen
„Die Frauen berichten laut Studien dort von noch mehr positiven Geburtserlebnissen“, sagt Hebamme Carolina Fink aus der Klinik für Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg. „Wir müssen die Geburt als natürlichen Prozess verstehen“, sagt Fink. „Im Hebammenkreißsaal kommt es laut Studien zu mehr vaginalen Geburten, weniger Verwendung von Schmerzmitteln und mehr Mobilität der Gebärenden, da eine intensive Betreuung unter der Geburt gewährleistet wird.“
Die Betreuung der Geburt erfolgt ausschließlich durch eine Hebamme. Bei Komplikationen ist allerdings jederzeit eine interdisziplinäre Betreuung in enger Zusammenarbeit mit dem Gynäkologinnenteam möglich.