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Pergolaplatz: Stadt reagiert auf untragbare Verhältnisse und richtet zweiten Platz für Drogensüchtige ein

Der Pergolaplatz wird künftig zwei Stunden früher geschlossen.Der Pergolaplatz wird künftig zwei Stunden früher geschlossen. Foto: Kunz

Die Zustände vor Ort sind für die Anwohner eine Zumutung: Der für eine Summe von über zwei Millionen Euro konzipierte „Pergolaplatz“ im hinteren Teil des Colombi-Parks sorgt für Lärm, Verschmutzung, verbale Belästigung und Szenen, die an einen offenen Drogenumschlagsplatz erinnern. Die Stadt Freiburg reagiert nun und richtet an der Stefan-Meier- Straße, nahe des Bahnhofs, einen zweiten Platz für Drogensüchtige ein. Er soll den Pergolaplatz entlasten und die negativen Auswirkungen auf das umliegende Viertel verringern.

„Das Konsumverhalten suchtkranker Menschen hat sich in den vergangenen Jahren, also während der Planungsphase des Pergolaplatzes, deutlich verändert“, heißt es in der städtischen Pressemitteilung. Neu sei ein Fokus auf Kokain mit hohem Reinheitsgehalt, was zu Aggressivität und Hyperaktivität führe. Nun sollen die Öffnungszeiten des Pergolaplatzes von 22 auf 20 Uhr verkürzt werden. Tagsüber sollen Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst den Platz stärker kontrollieren. Außerdem soll der Sichtschutz des Pergolaplatzes zu den umliegenden Balkonen hin verbessert und die Abfallbeseitigung verbessert werden. Weniger aufbauend ist für Anwohner die Tatsache, dass Drogenhilfe und Sozialamt Flyer mit Verhaltenstipps für die Anwohner erarbeiten.

Der zweite Drogenkonsumplatz werde nun auf dem südlichen Teil des Parkplatzes an der Ecke Stefan-Meier-Straße/Unterführung, direkt gegenüber der Walter-Rathenau-Gewerbeschule entstehen. Bis Ende September soll er umzäunt sein und mit Müllbehältern, Toiletten und Spritzenabwurfbehälter ausgestattet werden. Anwohner gibt es dort nicht. (fwb)