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SC Freiburg spielt 1:1 im letzten Heimspiel von Christian Streich

Christian Streich vom SC FreiburgChristian Streich genießt unter den Anhängern des SC Freiburg Kult-Charakter. Foto: Joers

Im letzten Heimspiel von SC-Trainer Christian Streich kam der SC Freiburg gegen den 1. FC Heidenheim nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Nach dem Abpfiff stand dann der SC-Trainer im Mittelpunkt.

Es war der Tag des großen Abschieds von Christian Streich nach 29 Jahren beim SC Freiburg. Emotional wurde es aber bereits vor der Partie. Winter-Neuzugang Attila Szalai und Yannik Keitel, der als Elfjähriger zum SC kam, wurden offiziell verabschiedet. Sie verlassen den Verein im Sommer. Dass es kein gewöhnlicher Fußball-Nachmittag war, zeigte auch die große Fan-Choreographie vor Anpfiff anlässlich des 120-jährigen Club-Jubiläums – ein rot-weißes Fahnenmeer erstreckte sich da über alle vier Tribünen des Europa-Park Stadions.

Fußball gespielt wurde aber auch und das mit viel Leidenschaft. Von Beginn an drückte Freiburg auf das Heidenheimer Tor. In der 29. Minute schließlich segelte eine Flanke von Kapitän Christian Günter in den Gästestrafraum. Ritsu Doan war zur Stelle und köpfte den Ball im Fallen zur 1:0-Führung ins Tor.

Nachdem Schiedsrichter Daniel Siebert bei sommerlichen Temperaturen zur ersten Trinkpause bat, wurde der FCH in der Folge immer stärker. Erst prüfte Theuerkauf SC-Keeper Atubolu, dann traf Kevin Sessa zum 1:1 (38.). Mit einer Drehung an Höfler vorbei und einem Sprint in Richtung Freiburger Kasten vollendete er per Schuss ins lange Toreck.

Nach dem Seitenwechsel dann bestimmten wieder die Hausherren vor restlos ausverkauften Rängen die Partie. Eine Günter-Flanke segelte an den Heidenheimer Torpfosten. Den Abpraller schoss Gregoritsch aus kürzester Distanz direkt auf FCH-Keeper Kevin Müller (55.). Auch Vincenzo Grifo versprühte jetzt mehr Torgefahr. Er knallte einen Fernschuss nach einer Drehung an die Latte des Gästetores (60.). Zuvor war der am rechten Oberschenkel verletzte Manuel Gulde ausgewechselt worden, für ihn kam Makengo.

In der 82. Minute hatte nochmal Doan die Chance im Strafraum. Sein Schuss wurde geblockt und kam zu Yannik Keitel, dessen Volleyschuss nur knapp am Kasten vorbeiflog. Während die Heidenheimer kaum Entlastung hatten, blieb Freiburg aggressiv und drückte auf die erneute Führung. In der Nachspielzeit hatte Grifo die Chance zur späten Führung durch einen Freistoß, doch der Italiener zielte knapp vorbei.

Am Ende blieb es beim 1:1, in der Tabelle steht der SC weiter auf Rang sieben. Die Entscheidung um den Einzug ins internationale Geschäft ist damit auf das letzte Saisonspiel beim noch immer abstiegsbedrohten 1. FC Union Berlin am kommenden Samstag (15.30 Uhr / Sky) vertagt.

Nach Abpfiff stand die offizielle Verabschiedung von Christian Streich und seinem langjährigen Co-Trainer Patrick Baier auf dem Programm, der den Verein nach 25 Jahren verlässt. Unter großem Applaus und Fangesängen für Christian Streich richtete Sport-Vorstand Jochen Saier am Mittelkreis Dankesworte an die beiden Trainer. Am Mikrofon dankte dann Baier seinerseits und sagte zum Abschluss in Richtung der SC-Anhänger: “Bitte bewahren Sie sich die realistische Erwartungshaltung an diesen Klub. Das ist überlebenswichtig.”

Fan läuft bei Streichs Ehrenrunde auf den Rasen

Schließlich sagte Saier zu Streich: “Du hast eine Ära geprägt, wie keiner davor. Wir werden Dir das nie vergessen.” Christian Streichs erste Worte richteten sich an den Gegner: “Wenn wir schon kein Heimspiel gewinnen konnten, ist es mir am liebsten gegen Heidenheim.” Seine kurze Rede an die Fans schloss er mit den Worten: “Danke für Eure Liebe und Nähe zu unserem Verein. Herzlichen Dank!”

Bei der anschließenden Ehrenrunde des langjährigen SC-Trainers schallte es von den Rängen bei Standing Ovations: “Christian Streich, Du bist der beste Mann”. Für Aufsehen sorgte ein Fan, der auf dem Rasen gerannt kam und auf Streich zulief. Als die Ordner den Mann stoppten, bemerkte der SC-Trainer ihn und umarmte diesen herzlich. Auch der Heidenheimer Fanblock applaudierte dem 58-jährigen SC-Coach wie auch die Gästemannschaft um deren Trainer Frank Schmidt, die die komplette Abschiedszeremonie auf dem Rasen mitverfolgten. Am Ende verneigte sich Streich vor der Freiburger Südtribüne.