bz.medien-logo

Slay statt cringe: Wie die Videos in Jugendsprache der Stadtbibliothek und der Unibib ankommen

Mit „Rizz“ und ziemlich „fresh“ zeigt sich die Unibibliothek in ihrem viral gegangenen Video auf Instagram. Foto: Bernd Peters

Die Stadtbibliothek und die Universitätsbibliothek gehen derzeit mit einem Video viral: Hier führen sie in „Gen Z“-Slang, also Jugendsprache, durch ihre Räumlichkeiten. Bei der jüngeren Generation kommt das Video gut an – das zeigen auch die Klick- und Likezahlen auf Instagram.

„Digga, komm, ich zeig euch unsere freshe Bib.“ So grüßt die Stadtbibliothek Freiburg ihre Zuschauer in einem Instagramvideo, das viral gegangen ist. Auch die Unibibliothek hat ein solches Video gedreht, Fritz Keller führt in Jugendsprache durch den Weinkeller. Immer beliebter werden Videoformate, in denen die „Gen Z“ also die Generation der Jahrgänge zwischen 1995 und 2010, das Drehbuch geschrieben hat. Und diese nimmt kein Blatt vor den Mund: Die Videos im Jugendslang, die oft von Menschen aus der Generation der Baby Boomer (1946 bis 1964) vorgetragen werden, haben Potential zu großer Reichweite.

„In der Bib würd ich Low Key die knowledge rizzen“

Die Videos machen ihre Darsteller quasi über Nacht zum Internet-Star. Über eine Million Mal wurde das Video der Unibibliothek mit Buchbinderin Birgitta Landerer geklickt, es hat über 60.000 Likes. Das Video der Stadtbibliothek mit Ulrike Kraß wurde sogar über 270.000 Mal geliked. Mehr als 4,7 Millionen Menschen haben es gesehen.

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von Stadtbibliothek Freiburg (@stadtbibliothek_freiburg)

Carima Cornelsen, die für die Social-Media-Arbeit der Stadtbibliothek zuständig ist, holt sich ihre Inspiration aus den Trend der Sozialen Medien – so auch für dieses Video. „Mir war sofort klar, vor der Kamera muss Frau Kraß stehen“, so Cornelsen. Gründe dafür seien ihre Ausstrahlung, ihr Humor und das perfekte Alter für die Art des Videos. Dass dieses so große Wellen schlägt, hätte sie jedoch nicht geglaubt.

Für die Unibibliothek hat Kim Kirner den Text entworfen. „Das Prinzip der Videos ist es, eine Diskrepanz zwischen der Sprache und dem Alter der sprechenden Person herzustellen“, so Pressesprecherin Alexandra Engel. Auch sie hätte nicht mit der großen Reichweite gerechnet: Deutschlandweit habe der Account Aufmerksamkeit und mehr als 1.000 neue Follower bekommen. Instagram ist in der Zwischenzeit der Hauptkommunikationskanal der Unibibliothek mit der jüngeren Generation.

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von Universitätsbibliothek Freiburg (@ubfreiburg)

Auf den Sozialen Medien haben Bücher wieder an Relevanz gewonnen. Mit Veranstaltungen, die die jüngere Generation ansprechen, bleibt die Stadtbibliothek für die „Gen Z“ relevant. Hauptnutzer der Unibibliothek sind Studierende. Bibliotheken seien auch Treffpunkt für junge Leute, beobachten sowohl Engel als auch Cornelsen.

„Slay“ statt „cringe“

Bei der angesprochenen Generation scheinen die Videos gut anzukommen. „Ich finde es mega lustig“ sagt Amelie Graf, 22. Den besonderen Reiz sieht sie darin, dass ältere Menschen die Sprache der Generation Z benutzen. Sie selbst ist ebenfalls auf Instagram aktiv, nutzt dabei aber weniger Jugendsprache. Lena Stek (23) findet die Videos ebenfalls lustig. „Ich finde es toll, dass sie versuchen, auf die jungen Leute einzugehen“, würdigt sie den Einsatz der Bibliotheken. Auch die Kommentare unter den Videos sind positiv und bleiben beim Slang: „She ate and left no crumbs“ heißt es da, „stabile Präsi“ und „Slay Queen!“ – alles Ausdrücke der Bewunderung im Jugendslang.