Zwei Millionen Besucher zählte die Landesgartenschau 1986 in Freiburg. Ein Erfolg war sie allein deshalb, weil es das heute noch immer beliebte Seeparkgelände in dieser Form ohne die Gartenschau wohl nicht gegeben hätte. Jetzt schlägt die SPD-Fraktion vor, sich für 2037 erneut zu bewerben – und hat auch eine Idee, mit welchem Standort in Freiburg.
„Wenn uns das 2037 gelingen würde“, sagt Walter Krögner von der SPD-Fraktion im Gemeinderat, dann läge der Termin genau 51 Jahre nach der letzten Gartenschau im Jahr 1986. Freiburgs Sozialdemokraten, die das Thema einer möglichen Bewerbung auf die Tagesordnung des Gemeinderat setzen möchten, sehen vor allem die städtebaulichen Chancen, die darin liegen. „Defacto sind die Gartenschauen in den letzten Jahren immer mehr zu einem Impulsgeber für Stadtentwicklung geworden“, sagt Krögner und nennt beispielhaft die Gartenschauen in Lahr, Neuenburg und Kehl: „Da gab es überall einen Schub und es wurden Flächen für die Bürgerinnen und Bürger geschaffen.“
So war es auch 1986 in Freiburg. Noch immer profitiert die Stadtgesellschaft von der rund 35 Hektar großen Anlage im Seepark, die erst durch die Landesgartenschau zum heutigen Parkgelände umgebaut wurde. Das Bürgerhaus, die Seetribüne, der Seeparkturm, die Pontonbrücke, die Ökostation und wenig später der Japanische Garten – was durch die Schau entstand, wird heute noch rege genutzt. 3.500 Einzelveranstaltungen lockten damals zwei Millionen Besucher an. Gepflanzt wurden über 500.000 Blumen und 3.200 Bäume. Nur die rund 260 Mammutbäume kamen nicht zurecht mit dem Boden des früheren Kiesabbaugeländes. Viele mussten nach und nach gefällt werden.
Als Ort für eine Landes- oder Bundesgartenschau schlägt die SPD die westliche Dreisam zwischen Betzenhausen und dem künftigen Stadtteil Dietenbach vor. Der Vorteil: Hier ist ohnehin eine Renaturierung der Dreisam geplant, wie der Gemeinderat 2023 beschlossen hat. „Wir würden nicht bei Null anfangen“, so Krögner.
Spektakuläre Idee denkbar?
Eine Bewerbung sei allein finanziell sinnvoll, meint die SPD: Zuschüsse von bis zu 5 Millionen Euro könnte die Stadt erhalten. Themen wie gerechter Zugang zu Grün- und Erholungsflächen für alle Bevölkerungsgruppen, innovative Wohnformen oder Klimaanpassung könnten die Schwerpunkte sein. Aber auch Spektakuläres wie 2023 bei der Bundesgartenschau in Mannheim kann sich Krögner vorstellen: „Zwischen den Baugebieten Zinklern und Dietenbach könnte man wie in Mannheim eine Seilbahn bauen und zeigen, wie eine innerstädtische Seilbahn zwei Teilflächen verbinden könnte“, sagt Krögner.