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Sommernachtskino läuft, Friedrichsbau-Sanierung geht voran, neue Flatrate: Darauf dürfen sich Freiburger Kinofans freuen

Baustelle im Friedrichsbau-KinoDie Bauarbeiten im Friedrichsbau laufen auf Hochtouren, damit das Kino am 13. September wieder öffnen kann. Bei einem Rundgang am Montag informierte Kinobetreiber Ludwig Ammann (r.) Stiftungsdirektor Michael Fromm (l.) und OB Martin Horn über die Fortschritte – im Hintergrund ist die neue Lüftungsanlage zu sehen. Foto: Thomas Kunz

Trotz teils wechselhaften Wetters ist das Freiburger Sommernachtskino auch in diesem Jahr ein Publikumsmagnet. Noch bis 7. September gibt es im Innenhof des Schwarzen Klosters Filmhits zu sehen. Parallel dazu läuft der Einbau neuer Lüftungsanlagen im Friedrichsbau auf Hochtouren, damit der Mitte September eröffnen kann. Eine weitere Neuerung – eine Flatrate für Harmonie, Friedrichsbau und Kandelhof.

“Schon ein Riesenerfolg”

Halbzeit beim Sommernachtskino: das ist für Veranstalter Ludwig Ammann mit rund 5.400 Besuchern seit Ende Juni schon jetzt „ein Riesenerfolg“. Vergangenes Jahr war es das drittbeste Sommernachtskino aller Zeiten, diese Marke wurde nun „nur knapp verpasst, da fehlen uns zum Halbzeit etwa 100 Zuschauer.“ Der Besucherandrang ist vor allem abhängig vom Wetter. „Letztes Jahr begann es mit einem fantastischen Auftakt, dann kamen zwei Regenwochen, in denen die Zahlen des Sommernachtskinos eingebrochen sind. Dieses Jahr waren es zwei Wochen zum Auftakt, wo es ständig geregnet hat, zwei Vorstellungen mussten wir absagen, dafür war es zuletzt ausgezeichnet,“ so Ammann.

Erstmals werden im Freiburger Sommernachtskino auch Animationshits wie „Raus aus dem Teich“ gezeigt. Foto: Universal Pictures

Auch der zweite Teil des Programms bis 7. September ist vollgepackt mit zahlreichen Highlights. „Ich persönlich freue mich, dass wir bei den Klassikern mal wieder ’The Rocky Horror Picture Show’ im englischen Original oder auch ’The African Queen’ mit Katherine Hepburn zeigen. Neu ist, dass wir mit ’Alles steht Kopf 2’ und ’Raus aus dem Teich’ auch zwei animierte Familienfilme ins Programm aufgenommen haben.“ Zu sehen sind unter anderem auch Kinohits wie „Anatomie eines Falls“, „Sterben“, „Openheimer“ oder „Poor Things“ . Was noch nicht bei allen Besuchern angekommen zu sein scheint: „Es gibt keine Abendkasse, man kann aber bis zuletzt Tickets per Handy kaufen und Snacks und Getränke lassen sich nur bar bezahlen“, so der Hinweis des Veranstalters.

Frischer Wind im Traditionskino

Gerade ist das Friedrichsbau-Kino geschlossen, weil neue Lüftungsanlagen eingebaut werden. „Wir liegen im Zeitplan, es wurden bereits alle Lüftungs- und Kühlgeräte geliefert und aufgestellt. Wie diese vier tonnenschwere Teile an einem Galgen hochgezogen worden sind und Stück für Stück passgenau eingesetzt wurden, das war schon beeindruckend.“ In den nächsten Wochen werden Lüftung und Kühlung angeschlossen.

Auch bei der Neugestaltung des Foyers geht es „sehr gut voran, auch wenn das Bau-Chaos gerade auf dem Höhepunkt ist, kann man schon jetzt erahnen, wie schön das später aussehen wird. Es war auch sehr spannend, was wir bei den Bauarbeiten Unerwartetes entdeckt haben, beispielsweise den Türsturz aus der Gründungszeit des Kinos oder 100 Jahre alte schmiedeeiserne Geländer, die zumindest in Teilen hinter den Wänden verborgen lagen.“ Wenn alles nach Plan läuft, wird der Friedrichbau am Freitag, 13. September wiedereröffnet, falls noch etwas dazwischen kommt, werde es der 14. September.

Dem Freiburger Traditionskino drohte die Schließung – doch das konnte dank erfolgreichem Crowdfunding, großer Unterstützung und mehr als 200.000 Euro Fördergeldern verhindert werden. Jetzt blickt man optimistisch in die Zukunft – rund 700.000 Euro werden in die neue Lüftung und den Umbau des Foyers investiert.

Ein Preis, drei Kinos

Eine Neuerung für Kinofans gibt es ab dem 15. August: dann wird „Cineville“-Abo eingeführt. Zum Start machen bundesweit 27 Kinos in Köln, Nürnberg, Hamburg, Berlin und in Freiburg mit. Hier sind es der Friedrichsbau, die Harmonie und der Kandelhof. Von Woche zu Woche sollen es mehr werden. „Für Arthouse begeistertes Publikum ist das eine tolle Möglichkeit, für eine Flatrate so oft sie wollen und damit günstiger ins Kino zu kommen. Ab 20 Euro im Monat gibt es das Abo. Das lohnt sich für jeden, der mehr als zwei Mal im Monat ins Kino geht.“
In den Niederlanden ist das Cineville-Abo bereits seit 15 Jahren ein Erfolg und kommt vor allem bei jungen Leuten sehr gut an. „Der Peak der Nutzer, das zeigen die Daten aus den Niederlanden, liegt bei den 25-Jährigen“, sagt Ammann. Dort gibt es bereits 90.000 Besitzer des Abos. „Das ist schon eine Bewegung, die Leute sind vernetzt über soziale Netzwerke, treffen sich und gehen zusammen ins Kino.“

Weitere Infos unter cineville.de