Jeder Mensch kann auf Spenderblut angewiesen sein, doch nur etwa drei Prozent der Menschen spenden Blut. Zum Weltblutspendetag am 14. Juni möchte Professor Richard Schäfer, ärztlicher Leiter der Transfusionsmedizin der Uniklinik Freiburg, auf das Thema aufmerksam machen.
Wie viele Blutkonserven benötigen Sie im Jahr in Freiburg?
Schäfer: Wir haben rund 30.000 Spenden im Jahr und können damit uns und umliegende Kliniken versorgen. Leider schwankt die Spendenbereitschaft je nach Monat stark – das liegt oft an der Urlaubssaison und an den Semesterferien, aber im Winter auch an der Grippesaison. Derzeit ist die Lage recht angespannt – wir benötigen vor allem Spenden der Blutgruppen 0 und A Rhesus negativ.
Wer darf spenden?
Schäfer: Spender müssen volljährig sein – eine Altersobergrenze gibt es nicht mehr. Ein Gewicht von mindestens 50 Kilogramm und ein Mindesthämoglobinwert im Blut sorgt dafür, dass der Körper nicht zu sehr belastet wird. Für den Empfänger ist auch die Frage nach bestimmten Risiken sowie dem Reiseverhalten wichtig.
Wie wird die Spende verwertet?
Schäfer: Aus einer Spende entstehen drei Blutprodukte: Das Plasma, das wir tiefgefroren bis zu drei Jahre lagern können, ein Konzentrat aus roten Blutkörperchen, das wenige Wochen haltbar ist und Thrombozyten, die nur wenige Tage nutzbar sind. Gerade das ist eine Herausforderung: Man braucht stets Nachschub. Eingesetzt werden sie zum Beispiel bei OPs, Unfällen und chronischer Blutarmut sowie Stammzellentransplantationen. Ohne Blutprodukte wäre eine moderne medizinische Versorgung nicht möglich.