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Uniseum zeigt ab dem 31. Januar Werke des Freiburger Künstlers Bert Jäger

In der Ausstellung sind Werke des Freiburger Künstlers Bert Jäger und weiterer Vertreter der „Informellen Kunst“ zu sehen.In der Ausstellung sind Werke des Freiburger Künstlers Bert Jäger und weiterer Vertreter der „Informellen Kunst“ zu sehen. Foto: SBJ Freiburg

Das Museum der Universität Freiburg zeigt Werke des Malers und Grafikers Bert Jäger (1919-1998) sowie weiterer Vertreter der „Informellen Kunst“. Die Ausstellung im Uniseum vernetzt die Werke eines wichtigen Freiburger Künstlers der Nachkriegszeit mit politischen, sozialen und kulturellen Themen sowie der Geschichte der Universität Freiburg, der Jäger auf vielfältige Weise verbunden war.

Mit dem Informel, Tachismus, der Art brut, dem abstrakten Expressionismus und dem Action Painting entstanden in der Nachkriegszeit Varianten einer gestisch abstrakten Form der Bildfindung, die durch die Anwendung automatischer Techniken einen Zugang zum unbewussten Gestalten suchte. Nicht zuletzt spiegelt diese Kunstrichtung auch die existentielle Lage der Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg wider. Die Farbe wurde nicht auf der Palette, sondern oft direkt auf dem Bildträger gemischt; gearbeitet wurde mit den Händen, mit Bürsten und Besen, Spachtel und Rakel und aus der Kraft des gesamten Körpers heraus.

Ein eigener Bereich der Ausstellung ist Jägers Kunst-am-Bau-Projekten gewidmet. Der Künstler ist bis heute an vielen Stellen im öffentlichen Raum und an der Universität Freiburg präsent, etwa im Mathematischen Institut und dem Institut für medizinische Virologie, Mikrobiologie und Hygiene. Viele Freiburger Alumni, Studierende und Universitätsmitarbeitende kennen überdies seine abstrakte Wandgestaltung aus Keramik in der Mensa Rempartstraße. Jäger gestaltete auch die Sonderbriefmarke zum 500. Jubiläum der Universität Freiburg aus dem Jahr 1957 – und er ist der Schöpfer des so genannten Flammenkreuzes, das der Deutsche Caritasverband bis heute als Logo verwendet.

Der Freiburger Maler, Grafiker und Fotograf Bert Jäger (1919-1998) kam ab 1960 zum motorischen Farbauftrag des Informel. Mit der Herausgabe des Werkverzeichnisses durch Dieter Weber im modo Verlag erfolgte 2022 eine umfassende wissenschaftliche Aufarbeitung seines Œuvres. Die Ausstellung zeigt rund 25 Arbeiten Jägers, darunter Gemälde, Tuschen auf Papier und Fotografien. Sie treffen auf ausgewählte Werke von Willem de Kooning, Emilio Vedova, Karel Appel und Asger Jorn sowie auf Arbeiten bedeutender Vertreter des deutschen Informel wie Peter Brüning, Karl Fred Dahmen, Karl Otto Götz, Gerhard Hoehme, Bernard Schulze und Fred Thieler. Zu sehen sind diese vom 31. Januar bis 27. Juli im Uniseum (Bertoldstraße 17), Öffnungszeiten: Do. und Fr. 14-18 Uhr, Sa. 11-18 Uhr, So. 11-17 Uhr. Der Eintritt ist frei.