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Welche Reiseziele in diesem Sommer besonders beliebt sind

Urlaubsziele im Sommer 2024Der Sommerurlaub, die schönste Zeit des Jahres: Wohin darf es gehen? Foto: Adobe.Stock / HD3DSH

Sommer, Sonne, Urlaubszeit: Auch in diesem Jahr ist die Reiselust der Freiburger ungebrochen, wie ein Tourismusexperte berichtet. Beliebt sind vor allem Fernreisen und Urlaube im hohen Norden. Und: Eine neue Zielgruppe entdeckt Kreuzfahrten für sich.

Die Koffer sind gepackt, Hotels und Flüge sind gebucht – jetzt kann es bald losgehen. Doch wohin geht die Reise in diesem Sommer. „Erstaunlicherweise sind es Fernreisen, in die USA und Kanada. Und außerdem Kreuzfahrten“, sagt Rolf Köchl, Abteilungsleiter in der Geschäftsstelle Reisebüro & Touristik des ADAC Südbaden.

Kreuzfahrten boomen

„Kreuzfahrten boomen in diesem Jahr unglaublich, vorneweg Aida und Mein Schiff mit den klassischen Zielen im Mittelmeer, aber auch Fahrten in den hohen Norden“, so Köchl. Anders als früher seien es in diesem Jahr vor allem Familien, die sich für eine Kreuzfahrt, zum Beispiel nach Norwegen, entscheiden – und das auch aufgrund der Hitze, die teilweise in den Mittelmeerländern herrsche. „Vor Corona waren die nordischen Länder eher ein Ziel, das von einem älteren Publikum gewählt worden ist“, berichtet Köchl. Viele Schiffe hätten inzwischen ein großes Familienprogramm an Bord.

Begünstigt wird der Boom dadurch, dass die Reedereien aufgrund von Umweltauflagen ihre neuesten Schiffsmodelle für Skandinavien-Fahrten einsetzen. „Norwegen zum Beispiel fordert, dass nur noch LNG-Schiffe in die Fjorde reinfahren dürfen“. Damit kommen die Kunden in den Genuss modernster Annehmlichkeiten, wie etwa großzügige Freizeitbereiche. Ein weiterer Pluspunkt einer Kreuzfahrtreise für viele Familien sei, dass kein Flug gebucht werden müsse, was gerade für Familien ein Kostenfaktor ist. Die deutschen Kreuzfahrthäfen seien bequem mit dem Zug erreichbar und das Zugticket kann gleich mitgebucht werden. „Und wenn die Bahn aus irgendwelchen Gründen nicht fährt, greift das Pauschalreiserecht. Man ist also auch im Fall von Zugausfällen abgesichert“, so der ADAC-Tourismusexperte.

Was die klassischen Reiseziele am Mittelmeer angehe sorgen Inflation und Preissteigerungen für deutliche Kosten-Unterschiede. So gelte Griechenland inzwischen als eine „der teuersten Destinationen“ unter den Mittelmeerländern, so Köchl. Sowohl Hoteliers als auch Fluganbieter hätten kräftig an der Preisschraube gedreht. Spanien dagegen sei weiter mit im Rennen.

Auch die anhaltenden Proteste der einheimischen Bevölkerung auf Mallorca gegen die Folgen von Massentourismus ändere daran aktuell noch nichts. „Das wird bei den Kunden im Moment noch wegignoriert“, so Köchl. Doch aufgrund gestiegener Preise seien viele Reisende eben auf der Suche nach Alternativen. „Ein Evergreen ist hier die Türkei. Aufgrund der starken Inflation bei der türkischen Lira gibt es annehmbare Preise mit einer sehr guten Qualität“, so Köchl.

Eindeutig sei aber festzuhalten: Trotz Inflation und Preissprüngen verzichten die Menschen „nach wie vor nicht auf ihren Urlaub“, berichtet der Reisefachmann. „Wir haben sehr gute Buchungszahlen und das hält auch an“. Daran hat selbst die Insolvenz des Reiseveranstalters FTI nichts ändern können, auch wenn die Kunden in Folge von Hotelumbuchungen teilweise erheblich teurere Preise bezahlen müssen, so Köchl. „Und doch wurde gewünscht, dass der Urlaub trotzdem stattfinden soll.“