Die Stadt Freiburg will prüfen lassen, ob die Eishalle des EHC Freiburg im laufenden Betrieb saniert werden kann. Nach der Sommerpause könnten die Ergebnisse vorliegen. Zunächst muss der Gemeinderat zustimmen.
Ist es technisch und finanziell machbar, Freiburgs Eisstadion im laufenden Betrieb zu sanieren und diesen betongewordenen Dinosaurier in die Zukunft zu holen? Freiburgs Stadtspitze und der EHC Freiburg antworteten darauf bei einem Pressegespräch am Montag mit einem vorsichtigen „Ja“. Nun aber sollen Experten diese Option in einer Machbarkeitsstudie untersuchen. „Wir wollen vertieft prüfen: Geht das alles, und was kostet es?“, sagte Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn.
„Keine Strafe“ für uns
Wenn der Gemeinderat diesem Weg noch im Februar zustimmt, könnten die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie nach der Sommerpause vorliegen. Für den EHC-Vorsitzenden Michael Müller wäre die Aussicht, am alten Standort zu bleiben „keine Strafe“. Das Herz des Vereins schlage in der Ensisheimer Straße, sagt er. „Eine Strafe wäre es für uns, es nicht zu machen“, so Müller.
Nach Jahren der Diskussion, in der zuletzt ein 60 Millionen Euro schwerer Neubau an der Messe im Raum stand, habe man sich „ehrlich machen“ müssen, sagt Baubürgermeister Martin Haag. Eine Multifunktionsarena an der Messe sei „finanziell nicht darstellbar“, weder für die Stadt noch für den EHC, der sich an einer Finanzierung beteiligen soll.
Wieviel nun die geplante Sanierung, für die der EHC ebenfalls Eigenmittel aufbringen soll, kosten würde, das kann noch keiner sagen: „30, 40, oder 20 Millionen Euro – es wäre total unseriös eine Zahl zu nennen“, so Haag. Das große Vorbild ist Freiburgs DEL-2-Konkurrent aus Landshut, der für Kosten von 23,3 Millionen Euro seine alte Halle in ein modernes Eisstadion umwandelte.
„Es kann etwas ganz Tolles werden, es könnte sogar eine Art klimaneutrale Eishalle werden“, sagt Haag über das Freiburger Vorhaben. In einem Kälte-Wärme-Verbund mit dem Westbad peilt die Stadt Freiburg eine nachhaltige Sanierung in Neubauqualität an. 4.500 Zuschauer hätten in der „neuen“ Halle dann Platz. Die Eisfläche mit der modernen Flexbande, die Hintertor-Fantribüne und die Gegentribüne könnten stehen bleiben, der Rest würde neu gebaut – darunter eine Haupttribüne mitsamt Funktions-, VIP- und Technikräumen. Das Stadion bekäme nicht nur ein neues Dach mit Solaranlage, sondern würde aus Lärmschutzgründen komplett eingehaust werden. Gebaut würde immer in den Sommermonaten. „Drei Jahre Bauzeit, das wäre eine Herausforderung für den Verein“, so EHC-Boss Müller. 2027 könnte Baubeginn sein.
Das letzte Wort in dieser Frage hat aber der Gemeinderat. OB Horn rechnet mit einer harten Debatte: „Die Entscheidung wird eine sehr politische. Entweder wir nehmen einen Betrag XY in die Hand oder wir sagen, wir haben die Ressourcen mittelfristig nicht.“