Am Freitag kommt es – auch in Freiburg – zum mittlerweile dritten Verdi-Warnstreik im Nahverkehr innerhalb kürzester Zeit. Neben den Bussen und Bahnen der VAG Freiburg sind nun zusätzlich der Nachtverkehr und der Stadionverkehr zum SC-Heimspiel betroffen. Die VAG rechnet deshalb mit einem Frelo-Engpass.
Die Dienstleistungs-Gewerkschaft Verdi hat im laufenden Tarifkonflik erneut zum Warnstreik aufgerufen. Die Freiburger Verkehrs AG (VAG) wird am kommenden Freitag, 21. Februar erneut bestreikt. Von Betriebsbeginn bis Betriebsschluss am Samstag, 22. Februar, um 5 Uhr, fahren deshalb im VAG-Liniennetz an beiden Tagen keine Straßenbahnen und mit wenigen Ausnahmen keine Busse. Ein Notfallfahrplan sei nicht möglich, so die VAG.
Damit sind am Freitag auch die Heimspiele von Fußball-Bundeligist SC Freiburg gegen Werder Bremen (Anpfiff: 20.30 Uhr) und von Eishockey-Zweitligist EHC Freiburg von dem Streik betroffen. Der Straßenbahn-Verkehr der VAG in Richtung Europa-Park Stadion fällt aus. Das wiederum dürfte sich auf das Frelo-Radverleihsystem auswirken. Die VAG weist darauf hin, dass aufgrund des Streiks voraussichtlich weniger Frelo-Leihfahrräder zur Verfügung stehen werden, mit denen in der Regel viele SC-Fans zum Stadion kommen.
Betroffen vom Streik ist in der Nacht von Freitag auf Samstag dieses Mal auch der durchgehende Nachtverkehr im Stadtbahnnetz, die Nachtbuslinie N40 sowie die dazugehörigen Anschlusstaxi-Angebote in die angeschlossenen Umlandgemeinden. Die Linie N41 ist nicht betroffen.
Auch die Schauinslandbahn sowie das Kundenzentrum pluspunkt, das VAG-Fundbüro und die Abteilung für das erhöhte Beförderungsentgelt bleiben am Freitag geschlossen. Im Omnibusbereich bleiben lediglich die Linien 15 und 32 weitgehend in Betrieb sowie etwa die Hälfte der Fahrten auf den Linien 24, 33 und 34, weil diese von privaten Auftragsunternehmen gefahren werden. Alle anderen VAG-Buslinien fahren nicht.
Innerstädtische Haltepunkte wie zum Beispiel die Uniklinik, die Messe Freiburg oder der Hauptbahnhof seien aber über die Linien der Breisgau-S-Bahn sowie über den Regionalverkehr der Deutschen Bahn und mit einigen Linien der im Umland verkehrenden Busgesellschaften erreichbar. Die VAG weist darauf hin, dass die trotz des Streiks verkehrenden Buslinien keinen Anschluss an andere Stadtbahn- oder Buslinien der VAG bieten.
VAG-Vorstand reagiert verständnislos
Die VAG-Vorstände Oliver Benz und Stephan Bartosch zeigen reagieren mit Unverständnis auf den dritten Warnstreiktag im Freiburger ÖPNV. „Besonders hart trifft der erneute Streik von Verdi die Fans des SC Freiburg, für die es an diesem Tag besonders ärgerlich ist, wenn sie nicht wie gewohnt bequem mit der Straßenbahn zum Stadion anreisen können“, so Bartosch. „Ich glaube nicht, dass die betroffenen Fußballfans Verständnis für die hohen Forderungen von Verdi haben.“ Aber auch die Geduld zahlreicher Pendlerinnen und Pendler werde erneut auf die Probe gestellt, so Oliver Benz.
Die zweite Tarifrunde für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen blieb bislang ergebnislos. Die Gewerkschaften fordern ein Lohnplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich mehr an Gehalt.